Morgenstern - Rausch

Review

Beim Stichwort „Mittelalter-Rock“ fallen mir spontan zwei Namen ein: Subway to Sally und In Extremo. Genau diese beiden Namen kommen mir ebenfalls in den Sinn, wenn es um die Musik von Morgenstern geht. Treibende Gitarren, kernige Rhythmik und eine mittelalterliche Instrumentierung in Form von Flöten und Dudelsack kennzeichnen die Musik der rockenden Barden. Wenn ich jetzt darauf eingehen wollte, was Morgenstern den genannten Bands voraus hat oder worin sie sich mit ihrem dritten Album „Rausch“ positiv von diesen abheben, so wäre diese Besprechung eigentlich schon abgeschlossen. Ich möchte nicht behaupten, Morgenstern machen ihre Sache wirklich schlecht, aber dieser Rausch ist ein sehr dumpfer. Wenig kann ich von der Impulsivität sonstiger Spielmannskapellen erkennen. Steife Rhythmik fesselt über weite Strecken die Atmosphäre und lediglich ein paar charmante Refrains können die textliche Hölzernheit aufbrechen. Morgenstern hatten auf vergangenen Alben bessere Ansätze zu bieten, die auf „Rausch“ in den Wind geschlagen wurden und dieses zu einem eher unterdurchschnittlichen Album ohne Mut zum Experiment gemacht haben. Schade!

21.10.2002
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