Morgart - Die Schlacht (In Acht Sinfonien)

Review

Ich wünsche ja niemandem den Tod, aber im Falle der beiden Schweizer von MORGART wäre ich mit einem kreativen Tod mehr als einverstanden. Vielleicht klingelt bei einigen von Euch was, wenn ich den Namen FORSTH ins Rund werfe? Wer das für sich bejahen kann weiß was jetzt kommt: ja, MORGART ist sowas wie die Nachfolgeband. Ja, klingt immer noch genauso beschissen. Für alle die „nein“ geantwortet haben: FORSTH konnten schon 1997 zu Zeiten ihres glorreichen Albums „Winterfrost“ überhaupt kein Instrument richtig bedienen, hatten von Aufnahmetechnik keinen Schimmer (das damalige Studio hieß glaube ich „Schweinesound“ und machte seinem Namen alle Ehre) und vor allem nicht das geringste Gespür für gute Melodien oder sowas wie Atmosphäre. Das wollen sie jetzt wohl alles wieder gutmachen, mit Drumcomputer und einem ekelhaften, programmierten Keyboardgekleister, gegen das nicht mal die alten GRAVEWORM ankommen. Dahinter schrammeln ein paar lasche Gitarren einfallslose Akkorde. Für MORGART würde ich sogar den computergestützten Gesangscomputer erfinden, der automatisch aus 12 Worten und einer verzerrten Transistorstimme 45 Minuten Black-Metal-Gesang generiert. Das würde immer noch emotionaler klingen als das heisere Gekrächze der beiden hier.
An den besten Stellen dieses Super-GAUs klingt die Platte wie ein Soundtrack zu einem Amiga-Rollenspiel Anfang der 90er Jahre, Bard’s Tale beispielsweise, nur mit Gitarren. Orchestral oder gar symphonisch ist das allerdings noch lange nicht, da hilft es auch nicht, alle 8 Stücke „Sinfonie“ 1-8 zu nennen. Black Metal ist es erst recht nicht, denn Black Metal werden diese Leute aufgrund nicht vorhandenen Talents und Gespürs niemals spielen können.
Allerdings ist diese Vorgehensweise bezeichnend für das ganze Auftreten der Band: maßlose Selbstüberschätzung bei gleichzeitigem totalen Nichtskönnen, absoluter Realitätsverlust. Wer sowas freiwillig erträgt muss nicht nur völlig schmerzfrei sein, sondern auch noch verrückt. Wer meine Promo haben möchte, kann sich gerne bei mir melden, ich verschenke sie nur allzu gerne.

03.06.2005
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