Mordbrand - Imago

Review

Die schwedischen Holzfäller MORDBRAND vereinen grundsätzlich schon mal alle Zutaten für eine gediegene Death-Metal-Sause: Cooler Bandname (Schwedisch für „Brandstiftung“), old-schooliger Todesblei-Sound und zwei Drittel der Mannschaft spielt zudem bei den reformierten Veteranen GOD MACABRE, unter ihnen Vorgrunzer Per Boder. Vor seinem jetzigen Debüt „Imago“ hat das Trio zudem nicht weniger als fünf Splits und EPs veröffentlicht, wovon mir „Necropsychotic“ aus dem Jahr 2011 nicht zu knapp zusagte.

Jetzt also das erste Full-Length-Album „Imago“, und das legt mit „Revelate“ schon mal gut los: Schmissige Gitarren, unterlegt mit Gruselchören aus dem Horrorfilm. Schick. Danach Death-Metal-Geprügel, mal schneller („Hording The Grotesque“), mal luftiger („That Which Crawls“), mal mit dezenten Gitarrenleads, mal mit verzweifelten Gitarrenharmonien. In „Bastion Of Blood“ schaffen es die Herrschaften zudem, durch Drosselung des Tempos eine unheimlich Atmosphäre zu kreieren. „The Spawning (Born Of Rot)“ wiederum lebt von seinen fulminanten Gitarrenleads. Nicht nur hier klingen alte DISMEMBER und ENTOMBED an, ganz so, als würden wir uns im Stockholm des Jahres 1992 befinden.

Soundtechnisch hingegen ist „Imago“ nicht im Sunlight angesiedelt, sondern eher im kleinen Demostudio auf dem Land: Dreckiger, analoger Sound, eine herrliche Verzerrerorgie aus dem Digitech „Death Metal“-Pedal, dazu Per Boders ton- und schnörkelloses Gegrunze. Wie gesagt, MORDBRAND sparen nicht an Zutaten für eine Death-Metal-Sause. Nur ist „Imago“ eben auch kein Überalbum, denn dafür sind Highlights einfach zu rar gesät: „Revelate“ und das abschließende „Severe The Limbs That Grace“ sind richtig gut, und der Rest der Songs wird als vielseitig und positiv abgespeichert, wenngleich sie sich nicht ins Gedächtnis fräsen. Gut, aber noch mit Luft nach oben.

29.05.2014

- Dreaming in Red -

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