Mord'A'Stigmata - Our Hearts Slow Down

Review

Im Underground sind die polnischen Post-/Avantgarde Black Metaller MORD’A’STIGMATA keine Unbekannten – auf insgesamt drei Alben brachte es das Quartett aus Bochnia seit 2008. Nun liegt mit „Our Hearts Slow Down“ das vierte Album der Band vor, und darauf zelebrieren sie ihren Black Metal tiefschwarz und orthodox, gleichzeitig aber mit esoterisch-spirituellen Post-Black-Metal-Versatzstücken. Das darf erst einmal als spannendes Experiment gewertet werden, allerdings liest es sich in der Theorie besser, als MORD’A’STIGMATA es in der Praxis hinbekommen. Denn obwohl „Our Hearts Slow Down“ alles andere als schlecht ist, ist das Viertwerk der Band auch nicht wirklich packend.

Zunächst ist aber positiv zu erwähnen, dass MORD’A’STIGMATA zu jenen Bands gehören, denen der Sprung zwischen Avantgardismus und Hörbarkeit gelingt. So wirkt „Our Hearts Slow Down“ zu keiner Sekunde abgehoben, verkopft oder überkomplex, stattdessen konzentriert sich der Vierer darauf, die morbide-spirituelle Stimmung des Materials zu festigen und die daraus resultierende Atmosphäre zu verdichten. Leider gelingt das der Band nur teilweise, denn den Spagat zwischen finster-orthodoxem Black Metal und postig-avantgardistischer Herangehensweise bekommen die Polen wiederum nicht so elegant hin. Immer wieder springt das Album in Sachen Stimmung zwischen morbide und verträumt, esoterisch-spirituell und bösartig hin und her, was es dem Hörer nicht einfach macht, dem roten Faden des Albums zu folgen.

Das haben Bands wie die MORD’A’STIGMATA-Landsleute FURIA und MOROWE oder die Chilenen ANIMUS MORTIS besser hinbekommen. Black-Metal-Fans, die sich nicht vor Avantgardismus und Post-Herangehensweise scheuen, können aber trotzdem ihre Freude an „Our Hearts Slow Down“ haben.

25.09.2015
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