Morbo - Addiction To Musickal Dissection

Review

Dreißig Minuten Death Metal aus der Gruft – das bieten die Italiener MORBO (nicht zu verwechseln mit dem grünen Fernsehansager-Alien aus Futurama) auf ihrer Debütscheibe „Addiction to Musickal Dissection“ – nicht mehr und aber auch nicht weniger. Böse, mit okkultem Einschlag und immer schön mitten ins Gesicht geht das Quartett wenig subtil zu Werke, man bedient sich thematisch im Horror- und Untotenumfeld. Vier Jahre nach der Demo geht man somit den Schritt eines vollen Debüts, welches acht Titel beinhaltet – ob das allerdings dafür reicht, mehr als ein besonders geheimer Geheimtipp zu bleiben, darf man bezweifeln.

Aber zunächst die Fakten: „Addiction to Musickal Dissection“ hat einen geschmeidigen AUTOPSY-Einschlag, aber insbesondere die Produktion und das Songwriting sind roher und direkter als der Sound der US-Amerikaner. Zudem streut MORBO stellenweise noch ein bisschen Death Doom in die Songs ein („Dawn Of The Dying Living“), sie schielen in Richtung MORBID ANGEL („Kaleidoscopic Incubus“) oder lassen es, wie in „Rending“, sogar noch ein bisschen schwärzer und VENOM-uesqe angehen – zumindest, was die Bandbreite angeht, ist „Addiction to Musickal Dissection“ so tief im Old-School Death Metal verwurzelt, dass auch ein Tornado oder ein Erdbeben MORBO dort nicht herausbekommt. Das alles kann man sicherlich als stilsicher bezeichnen und der Band dafür Tribut zollen – aber auf Dauer trägt „Addiction to Musickal Dissection“ aufgrund von fehlenden Highlights und Ankerpunkten zu wenig. In vielerlei Hinsicht ist der Erstling des Quartetts ein sehr durchschnittlicher Einstand – solide, aber nicht herausragend: Hörbar ist die Truppe allerdings mit Herzblut bei der Sache, weshalb ein Live-Gig von MORBO eine durchaus unterhaltsame Angelegenheit sein könnte.

Wer seinen Death Metal also ganz besonders oldschoolig mag, hiervon absolut nicht genug bekommt und auf der Suche nach einer frischen Band ist, der kann „Addiction to Musickal Dissection“ ja einmal antesten – gerade das bereits erwähnte „Rending“ und der Operner „Abominagel“ sind sehr ordentlich geratene, unterhaltsame Stücke: Aber vielleicht legt man auch einfach mal wieder „Severed Survival“ auf.

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23.09.2014

Iä! Iä! Cthulhu fhtagn!

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