Morbid Saint - Swallowed By Hell

Review

MORBID SAINT hauen im 40. Jahr ihres Bestehens das dritte Studioalbum raus. „Swallowed By Hell“ ist ein turbulenter Road Trip durch die titelgebende Hölle, bei dem die Thrash-Metal-Band aus Wisconsin nur vom Gas geht, wenn sie im Rückspiegel prüft, wie viele Anzugträger bereits durch sie niedergewalzt worden sind.

„Swallowed By Hell“ ist ein brachialer Road Trip

Allein schon das Ed-Repka-Cover macht deutlich, dass die Gruppe nicht auf Gefangene aus ist, sondern lieber die Messer sprechen lässt. Entsprechend aggressiv peitschen die Songs nach vorne, auch wenn die Produktion etwas dünn klingt. Trotzdem ist diese gut gelungen und klar, wodurch jedes Saitengefrickel im Detail zu erkennen ist.

Die Instrumentalfraktion zeigt sich nämlich außerordentlich spielfreudig und bietet vor allem den Gitarrenfans versierte Soli, die pfeilschnell durch die Songs sausen. Bass und Schlagzeug halten mühelos mit, doch durch den eindimensionalen Gesang wirkt die Höllenhatz bisweilen etwas atemlos.

Auch die bösartige Atmosphäre des altehrwürdigen Debüts „Spectrum of Death“ lässt das neue Album von MORBID SAINT vermissen. Doch unterm Strich fegt „Swallowed By Hell“ immer noch in bester DESTRUCTION- und KREATOR-Manier durch die Gegend. Wer das Frühwerk der Band abfeiert, wird hier also vollauf bedient.

MORBID SAINT liefern Genrefans frischen Treibstoff

Mehr dürfen Fans allerdings nicht erwarten. Es mag sein, dass MORBID SAINT weitaus fähiger an den Instrumenten geworden sind und immer noch sehr gute Songs schreiben können, was besonders in der Mitte des Albums durch Songs wie „Burn Pit“ und „Fear Incarnate“ deutlich wird.

Auf ganzer Albumdistanz gemessen bietet die Band aber zu wenige Hits und zu wenig Spannung. „Swallowed By Hell“ ist solide Qualitätsarbeit, die vor allem dank der Gitarren manche Kinnlade runterklappen lässt, aber insgesamt zu gleichförmig durch die Hölle schnellt. Genrefans sollten für ihre regelmäßige Thrash-Tankfüllung aber trotzdem bei MORBID SAINT einen Stopp einlegen.

11.02.2024
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