Morbid Saint - Spectrum Of Death (Extended Edition)

Review

Das ist sie nun also, die ultimative Version von MORBID SAINTs “Spectrum Of Death“, jenem Thrash-Kleinod, das bei Veröffentlichung 1990 viel zu wenig Beachtung fand. Die Folge war, dass ein zweites Album zwar eingespielt, aber nie veröffentlicht wurde. Schade, denn sowohl “Spectrum Of Death”, als auch der Nachfolger “Destruction System” halten dem Vergleich mit der internationalen Konkurrenz problemlos stand. Via Century Media Records kommt nun eine ‘Extended Edition’ auf den Markt, die wirklich keine Wünsche offen lässt.

Zugegeben, den letzten Satz kann man immer wieder im Zusammenhang mit Rezensionen von Neuauflagen lesen, im Fall von MORBID SAINT trifft die Umschreibung aber den Nagel auf den Kopf. Neben dem zweiten Album “Destruction System”, das hier zum ersten Mal überhaupt veröffentlicht wird, befinden sich vier Demotracks sowie vier aktuelle Nummern aus den Jahren 2010 und 2011 auf “Spectrum Of Death (Extended Edition)”. Genug Futter also, um die Geldbeutel zu öffnen und sich das Package zuzulegen. Besonders interessant ist hierbei natürlich das zweite Album der Band, das hier im remasterten Rough Mix vorliegt und seinem Vorgänger in nichts nachsteht. Schneidende Soli, schädelspaltende Riffs, erbarmungslose Drums und die extrem angepissten Vocals von Pat Lind sind auf “Destruction System” die unheilvollen Zutaten. Auch die musikalischen Paten sind die gleichen geblieben. Ein paar wenige Reminiszenzen an DESTRUCTION, SADUS und auch SODOM sind noch immer im Sound der aus Milwaukee stammenden Band vorhanden, was aber nicht negativ auffällt. MORBID SAINT spielen, wie auch schon auf dem Debütalbum, ihren eigenen Stil. Songs wie “Halls Of Terror”, der Titeltrack (mit nervenzerfetzendem Intro) oder “Sign Of The Times” bieten genau das, was Freunde der alten Thrash-Schule erwarten. Neben dezent chaotischen Riffattacken wird immer mal wieder das Tempo gedrosselt, sodass “Destruction System” nicht durchgängig im ICE-Tempo am Hörer vorbei rauscht. Für Abwechslung ist also definitiv gesorgt.

Daneben gibt es für Fans und solche, die es werden wollen auf “Spectrum Of Death (Extended Edition)” mit den vier Demo-Tracks weitere Bonbons, die sich hören lassen können. Klar, Albumqualität besitzen die Stücke (übrigens alles Demos zum zweiten Album) nicht, in Ordnung geht die Qualität dennoch – musikalisch sowieso. Gleiches gilt auch für die vier ‘neuen’ Tracks. “Death Before Dawn” kommt ebenso groovig aus den Boxen wie “Life’s Blood”, wohingegen “Thrashaholic” und “Dying Day” eine flottere Sohle aufs Parkett legen und eher in Richtung der alten MORBID SAINT Songs tendieren. Wird echt Zeit, dass die Jungs mal ein neues Album herausbringen.

Alles in allem ist “Spectrum Of Death (Extended Edition)” also genau das geworden, was Fans sich erhofft haben: eine Rundumversorgung mit allen Stücken, die MORBID SAINT bislang aufgenommen haben – Gitarrist Jay Visser und seiner Schatztruhe sei Dank. Damit wird ein absolut unterbewertetes Album endlich mit der Aufmerksamkeit bedacht, die ihm gebührt. Schönes Paket.

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12.04.2016

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