Morast - Fentanyl

Review

Galerie mit 25 Bildern: Morast - Keep It Low Festival 2023

Fentanyl ist ein synthetisches Opioid, das als stark wirksames Schmerzmittel einerseits unentbehrlich für den klinischen Betrieb ist, andererseits als Rauschgift ein immens hohes Abhängigkeitspotential sowie eine große Gefahr zur Überdosierung hat. “Fentanyl” haben MORAST nebenbei auch ihr drittes Album genannt, welches sechs Jahre nach “Il Nostro Silenzio” erscheint. Die größte Veränderung dürfte dabei im Sängerwechsel liegen, denn “Fentanyl” ist die erste Platte, die mit Kultfronter Zingultus (ENDSTILLE, GRAUPEL, ex-NAGELFAR) aufgenommen wurde, wenngleich im Live-Bereich längst überzeugende gemeinsame Gigs stattfanden. Ist sie auch so berauschend, wie der Titel womöglich andeutet?

Aus dem MORAST gibt es kein Entkommen!

Auf die Musik hat dieser Umstand indes recht wenig Einfluss. Von der ersten Sekunde an ist klar, dass hier nur MORAST am Werk befinden können. Erneut schiebt sich das Quartett durch sechs atmosphärisch höchst dichte, zähflüssige Schleimmonster, die sich in einem abermals eindrucksvollen Soundgewand präsentieren. Dabei können sie Hässlichkeit zu Ästhetik kultivieren, wie es sonst nur wenige können. Zingultus macht dabei natürlich eine hervorragende Figur und hebt sich stilistisch passend von seinen Einsätzen in anderen Bands ab.

Wie schon auf ihren bisherigen zwei Alben gibt es am Gesamtpaket objektiv wenig auszusetzen. Doch auch wenn sich auf “Fentanyl” kein einziges schlechtes Riff eingeschlichen hat, würde der Band gelegentlich ein sachter Wink in Richtung Eingängigkeit gar nicht mal so schlecht tun. Allerdings gehen etwa “Aratron” oder “Akasha” ansatzweise in die richtige Richtung. Nichtsdestoweniger hat die Platte wie all ihre Vorgänger den Reiz, ein flüssiges Gesamtwerk zu präsentieren, das man am besten am Stück genießt, um sich komplett in der Musik fallen zu lassen.

Der “Fentanyl”-Trip lohnt sich

Auch wenn “Fentanyl” nicht ganz das Suchtpotential seines Namensgebers entfalten kann, birgt das Album ob seiner massiven Gesamtwirkung durchaus eine rauschartige Atmosphäre. Es mag ein Klischee sein, aber wer die bisherigen Alben von MORAST mochte, wird auch das neue Album sehr wertschätzen. Fans dürfen also noch einen Punkt draufrechnen.

31.01.2025

Redakteur | Koordination Themenplanung & Interviews

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Morast auf Tour

11.04. - 12.04.25Acherontic Arts Festival IV (Festival)Whoredom Rife, Endstille, Naglfar, The Omega Swarm, Sulphur Aeon, Chapel Of Disease, Sumerian Tombs, Arsgoatia, Morast, Syn, The Ruins Of Beverast, Zwielicht und OmegaeternumTurbinenhalle, Oberhausen

1 Kommentar zu Morast - Fentanyl

  1. DK_Dod sagt:

    Fantastische Produktion (dieser Schlagzeug und Gitarrensound!), massig sehr gute Riffs und ein Zingultus in Bestform. Einfach ein tolles Album geworden. Ich hab mal auf 8 Punkte aufgewertet, denn, da bin ich mir sicher, ist noch musikalisch weit mehr Potential vorhanden als hier festgehalten!

    8/10