Etwas weniger begeistert war der Kollege Thorbrügge vom Auftritt der Altmeister MOONSPELL als Vorband von CRADLE OF FILTH am 06.02.2018 in Bochum:
„Unterm Strich ein solider Auftritt einer Band, die ihre Aufgabe als Opener pflichtbewusst und akzeptabel erfüllt, sich damit aber auch genügt.“
Ja, irgendwie wollte der Funke an diesem Abend nicht überspringen.
War es das mit MOONSPELL, oder kann es eine Überdosis MOONSPELL geben?
4.000 Menschen waren am 04.02.2017 keinesfalls dieser Ansicht, denn sie versammelten sich in der Campo Pequeno Arena in Lissabon, um den Pionieren des (Black) Gothic Metals bei der Performance von drei gesamten Studioalben beizuwohnen. Herausgekommen ist die nun vorliegende Live-Veröffentlichung, die zukünftig mit dem bekannten Mittelerde-Marathon (alle sechs Jackson-Verfilmungen) mithalten möchte. „Lisboa Under The Spell“ ist übrigens erst die zweite Live-Scheibe aus dem Hause MOONSPELL, die letzte war 2008 in Form von „Lusitanian Metal“ erschienen.
Den Beginn von „Lisboa Under The Spell“ macht das Debüt „Wolfheart“ (1995), welches mittlerweile über 20 Jahre auf dem Buckel hat. Anschließend folgt mit „Irreligious“ (1996) der direkte Nachfolger. Außerdem hat sich die Band das seinerzeit neuste Album „Extinct“ (2015) vorgenommen, welches dem Autoren sogar etwas stärker vorkommt als das bisher letzte Album „1755“ (2017).
„Lisboa Under The Spell“ stellt zwei klassische MOONSPELL-Alben nebeneinander
MOONSPELL haben tatsächlich alle drei Alben an einem Abend gespielt, zunächst einmal Hut ab vor dieser gewaltigen Ausdauer. Der Vorteil der albenweisen Live-Performance, die ja auch seit einigen Jahren erfolgreich durch BATHUSKA kultiviert wird, ist, dass eher selten gespielte Stücke den Weg in die Setliste finden. Denn die Anspruchshaltung der MOONSPELL-Fans ist, gerade was die vielen Hits der zwölf Alben starken Discografie angeht, nicht gerade gering. Somit kann man „Lisboa Under the Spell“ zunächst einmal als Chance sehen, dass auch andere Stücke zum Zuge kommen. Zudem ist die Hitdichte der dargebotenen Alben mit Songs wie „Vampiria“ (früher Klassiker in jeder Metaldisco, hier besonders gut umgesetzt!), „Alma Mater“ oder „Full Moon Madness“ tatsächlich nicht gerade gering. Aber es ist schon etwas Besonderes, einen Song wie „Lua D’inverno“ auf der Bühne zu erleben.
Erfreulicherweise ist der Sound der Veröffentlichung absolut auf der Höhe der Zeit. Auch das Lissaboner Publikum war der Band mehr als zugeneigt. Somit hält „Lisboa Under The Spell“ einen wirklich gelungenen und außergewöhnlichen Abend in der langen Geschichte der Band MOONSPELL fest. Neben den drei Alben als Liveperformance erhält der willige Käufer noch eine rund einstündige Dokumentation, ein Making-Of des Konzerts und eine Galerie mit Live- und Backstage-Bildern.
Summa summarum – value for money?
Da die Box mit drei CDs und einer DVD für knapp über 30 Euro bei Napalm Records angepriesen wird, können wir an dieser Stelle tatsächlich vom berühmten value for money sprechen. Zudem erscheint das Set als Blu-Ray, Vinyl oder Deluxe-Edition zu fairen Preisen. Ja, MOONSPELL können es noch!
Ganz groẞes Tennis! Die Publikumsreaktionen sind einfach phänomenal und Fernando liefert eine hervorragende Performance. Hinzu kommt, dass die Band arschtight aufspielt und es Hits am laufenden Band hagelt. UNBEDINGTE Kaufempfehlung! Vampiria!
Eine ziemliche Vollbedienung. Ich kann nicht mit allen Sachen von Moonspell was anfangen, aber hier kann man eigentlich wenig falsch machen und die Show ist schon ziemlich üppig.
…und wir wissen doch alle: Je üppiger die Show, desto besser der Metal. VALUE FOR MONEY!!
Na wenn sie schon ne DVD veröffentlichen dann erwarte ich auch einen gewissen Schauwert, sonst brauch ich keine DVD. Drei weiß bemalte Männeken in nem kleinen Szenekabuff mögen vor Ort ihren Reiz haben, als Mitschnitt brauch ich das aber nicht. Abgesehen davon, sobald man sich mit nem Instrument auf die Bühne stellt ist das „Show“, wenn die Band das nötige Kleingeld hat darf es dann auch ruhig üppig sein, solange es stimmig ist.
Die Qualität des Metals steht dabei ohnehin nicht zur Debatte, das ist ein Livedokument, entweder man mag Moonspell oder eben nicht, die alten Songs werden dadurch auch nicht besser oder schlechter.
Kann schon richtig sein, aber zuviel Pomp kann sich auf die Musik auch negativ auswirken, die regelrecht in’s Lächerliche ziehen. Bestes Beispiel sind Dimmu Borgir. Ich meine, die sind eh lächerlich, aber die Show verstärkt das noch.
Zu Moonspell: Ist für mich ’ne Ooooookay-Band. Stört nicht, muß nicht… sowohl alt als auch neu.
Na da können sich die Herren ja glücklich schätzen, dass du sie für „oooookay“ befindest. Sonst hätten die sich nach 30 Jahren doch tatsächlich auflösen müssen.
Aber ja, es muss halt zur Band/Musik passen und wie schon gesagt stimmig sein. Moonspell sind eine mitunter theatralische Band, da passt eine etwas theatralische Show eben. Wenn der Forge bei Ghost in T-Shirt und Jeans über die Bühne solpern würde wären die am Ende auch nur eine zwar gute aber recht normale Rockband. Rammstein im Alltagslook? Will niemand sehen, passt auch nicht zur Musik. Es gibt einfach gewisse Bands, zu denen eine gewisse Inszenierung durchaus gehört, was aber die Musik nicht unbedingt abwertet. Diese Inszenierung muss ja auch nicht zwingend extrem aufwändig sein, man schaue sich nur die hypnotische „Years in a Day“ DVD von Cult of Luna an. Eine gut abgestimmte Lichtshow macht schon viel aus, arg viel mehr ist es bei Moonspell hier ja auch nicht.
Nicht falsch verstehen, kleine Black Metal Konzerte oder sagen wir kleine Konzerte allgemein sind ebenfalls ne tolle Sache und entfalten ihre ganz eigene Magie, die lässt sich aber auf einer DVD eher schlecht einfangen. Da gehört das Erleben und Mitmachen einfach dazu und der Rahmen ist auch viel intimer.
Große Shows wie die von Moonspell hier schaue ich mir tatsächlich inzwischen auch lieber gemütlich von der Couch an, mit tausenden Leuten abfeiern macht zwar auch gelegentlich Spaß, von der tollem Bühnenproduktion kriegt man aber auch nur die hälfte mit wenn man nicht ganz vorne steht.
Im Grunde hast du schon recht, aber ich persönlich mache mir aus Glanz und Gloria eher wenig, was den Machern solcher Shows natürlich herzlich egal ist.
Glaub‘ es oder nicht, aber ich würde es tatsächlich besser finden, wenn Ghost etwas dezenter im Auftreten wären. Ich bin aber natürlich nicht der Maßstab, shon klar. 😀
@nili: so oft wie du dimmu b. erwähnst vermute ich mittlerweile eine heimliche Leidenschaft für die Band hehe
Zählt Verachtung auch als Leidenschaft?
Ich sag ja, nili ist eigentlich April/Mai und Shagrath hat ihm irgendwann mal die Freundin ausgespannt und ihr dazu noch nen Job bei Nuclear Blast vermittelt. GENAU so ist das nämlich gelaufen. Aber hey, passiert, Shagrath ist halt n sexy motherfucker.
Bestimmt hat der S. ‚ nen teuflisch großen… (bitte ausfüllen)
Wo möglich ist Nili aber auch der heimliche Drachenlord von Donzdorf. Aber in attraktiv und in love with uns Shaggy. Oder ein ehemaliges Mitglied aus Demontagen… FRAGEN
Demo Tagen 😂
Das ist alles genau so, wie ihr vermutet und zwar.. ALLES!!
Siehste!