Orthodoxer Black Metal aus Frankreich steht für hohe Qualität – sei es, dass wir über Bands wie DEATHSPELL OMEGA, ANTAEUS oder AOSOTH reden, oder über Labels wie Norma Evangelium Diaboli oder Osmose Productions. Die Pariser MOONREICH sind auch bereits seit 2008 unterwegs, haben es aber trotz relativ hoher Veröffentlichungsdichte (drei Alben und zwei EPs in sechs Jahren) nicht geschafft, sich in der Nähe oben genannter Größen und Vorreiter der orthodoxen, französischen Black-Metal-Szene einzureihen. Die Gründe dafür liegen beim Genuss des dritten MOONREICH-Albums „Pillars Of Detest“ auf der Hand – denn obwohl das Werk definitiv nicht schlecht ist, fehlt es an Klasse, um mit den Vergleichsgrößen auch nur ansatzweise mithalten zu können.
MOONREICH zelebrieren ihren Black Metal (natürlich) finster und morbide, bewegen sich dabei in erster Linie im Mid- und Downtempo-Bereich, sodass „Pillars Of Detest“ gewisse Doom-Einflüsse nicht abgesprochen werden können. Des Weiteren bedienen sich die Herren zum Beispiel im Rausschmeißer „Death Winged Majesty“ repetetiver Disharmonien, was ähnlich wie bei den Isländern SVARTIDAUÐI zu einem hypnotischen Sog führt, bei MOONREICH jedoch nicht so konsequent auf die Spitze getrieben wird wie bei dem Vierer aus Reykjavík. Hier und dort schauen dann noch krude Melodien wie zum Beispiel auch bei ACHERONTAS vorbei, aber auch hier gilt: Der Ansatz ist nett, die Ausführung haben andere schon besser hinbekommen als MOONREICH.
Damit sollte der große Kritikpunkt an diesem Album klar sein: MOONREICH zitieren auf „Pillars Of Detest“ so manche Größe der orthodoxen Black-Metal-Szene, aber sie ziehen keinen der Ansätze rigoros durch. Damit wirkt das Album wie ein Stückwerk, das weder einen roten Faden noch eine wirklich eigene Duftnote hat, und den Hörer zwar immer wieder ob eines interessanten Parts aufhorchen lässt, ihn aber nicht über die volle Albumspiellänge fesselt. „Pillars Of Detest“ bietet durchaus den einen oder anderen Höhepunkt, ist aber insgesamt nicht mehr (aber auch nicht weniger) als „ganz nett“.
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