Moondark - The Shadowpath

Review

MOONDARK sind eine dieser Myriaden Bands aus der Ursuppe schwedischen Death Metals, um die es nur zu schade ist, dass sie nie zu höheren Weihen gekommen sind. In diesem Fall allerdings selbst nicht ganz unverschuldet, da schon im Gründungsjahr 1993 nach nur einer Demo wieder Schluss war und man selbst nach der Reaktivierung 2011 noch nichts hat von sich hören lassen. Das übernehmen dafür jetzt Xtreem Music, die mit der Wiederveröffentlichung des einzigen Tondokuments unter dem Namen „The Shadowpath“ den Bekanntheitsgrad einer Band steigern möchten,…

…deren Mitglieder selbst beileibe keine unbekannten sind. Mit aktuellen und ehemaligen Mitgliedern von INTERMENT, REGURGITATE, CENTINCEX, FULMINATION und UNCANNY sowie ENTOMBED A.D., DEMONICAL, OCTOBER TIDE und KATATONIA bildet allein die Personaldecke eine exzellente Gelegenheit, um in die verworrenen Niederungen der Querverbindungen schwedischen Death und Doom Metals hinunterzusteigen. MOONDARK selbst hielten es damals eher mit den derbst undergroundigen Vertretern ihrer Zunft und hielten sich auf „The Shadowpath“ an ETERNAL DARKNESS und vor allem den geographisch gar nicht so weit entfernten CRYPT OF KERBEROS, bevor diese mit „World Of Myths“ in eine progressivere Richtung abdrifteten. Ergo standen hörbar deren 1991er Demos Modell für MOONDARKS bis dato einziges Lebenszeichen: eine arg heruntergebremste und sehr doomige Version schwedischen Death Metals mit eher brutalen denn ohrenschmeichelnden Melodien.

Unverschämt heavy, ultra groovend, mit finstersten kehligen Growls und dem gemütlichen Sound modernder Sargwände kurz vor dem Bersten war und ist „The Shadowpath“ nichts für zartbesaitete und Trend-Death-Metal-Hörer. MOONDARK sollten eher bei jenen auf offene Ohren stoßen, die Gefallen an der Weiterentwicklung dieser frühen Death-Metal-Form finden, wie sie heute etwa in beschleunigter Form FUNEBRARUM, ACEPHALIX oder DEAD CONGREGATION kultivieren. Vielleicht können MOONDARK bald auch in deren Prominenzsphären vorstoßen: man munkelt, die Tinte unter dem Vertrag bei einem bekannten deutschen Underground-Label sei bereits trocken.

08.08.2015
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