MOON WIZARD sind eine 2018 in Salt Lake City, USA, gegründete Band, die 2019 ihr selbstbetiteltes Debütalbum und 2020 das zweite Album „The Night Harvest“ jeweils in Eigenproduktion veröffentlichten. Inzwischen ist die Gruppe bei Hammerheart Records unter Vertrag, die das dritte Album „Sirens“ rausbringen.
Der Background der Mondzauberer ist dunkel
Die ursprünglichen Wurzeln von MOON WIZARD liegen im Black und Death Metal und der Band THALGORA. Gegründet von deren Schlagzeuger Ashton Nelson (auch ehemals ENVENOM und ODIUM TOTUS), Gitarrist Aaron Brancheau, (auch ehemals DISENGAGED und CITIES OF DESOLATION) und Sänger/Bassist Joseph Fiel, folgen MOON WIZARD einem anderen musikalischen Pfad – einer Mischung aus Stoner Rock und Doom Metal. 2020 stieß die Chicagoer Sängerin Sami Wolf dazu.
Ab in die Wüste mit „Sirens“ von MOON WIZARD
MOON WIZARD entführen uns mit dem von Randy Beasterfield (ARSENIC ADDICTION, SIMIAN, PRINCIPIUM) produzierten „Sirens“ in die Wüste, wo Stoner Rock, Desert Rock und Doom Rock/Metal leben. Aber zur Wahrheit gehört auch, dass der Sound der Amis auch etwas düsteren Gothic beinhaltet. Das kraftvolle wie teils schwere Klangbild liegt irgendwo zwischen BLACK SABBATH, KYUSS, WINDHAND, GREEN LUNG, PARADISE LOST und BONGHILL. MOON WIZARD gestalten ihre Songs strukturell eher einfach aber effektiv, die Melodien sind einprägsam, die Riffs griffig, das Schlagzeug energiegeladen, der Gesang mit Gefühl.
„Meteor“ eröffnet das Album. Kraftvoll, mit rägnanten Riffs, eingängige Hooks, solide Grooves, Dynamik, das Lied lebt instrumental den Geist von SABBATH durch und durch! Darüber liegt die warme, melodische Stimme von Sami, verführerisch vermag sie in den Bann zu ziehen wie eine Sirene. Der Albumtitel passt! „Mothership“ betont stärker die Stoner-Seite von MOON WIZARD mit getragenen Rhythmen und hypnotisierenden Gitarren. Das folgende, sehr eingängig gehaltene „Magnolia“ kombiniert Iommi-Riffing mit der klaren Stimme im großen Refrain, die düstere Atmosphäre erinnert etwas an PARADISE LOST.
Es gibt einige interessante Details und Nuancen, die die im Grunde recht einfach gestrickten Songs von MOON WIZARD ausmachen und spannend gestalten. Da wären die subtilen Gesangsharmonien und das chorale Outro des im Siebziger Doom Rock gehaltenen „Desert Procession“ oder auch, wie sich dezent der Gitarrenton und die Basslinie in der zweiten Hälfte von „Luminaire“ ändern und entwickeln. Aber auch das fast schon unverschämt lange Gitarrensolo in „Crestfallen“, das einen ungewöhnlich großen Anteil des Songs einnimmt, sorgt für zusätzliche Tiefe und Abwechslung, ohne in Selbstbeweihräucherung zu verfallen.
Gelungener Label-Einstand
MOON WIZARD beweisen mit dem in sich stimmigen „Sirens“, dass sie die Reife haben, den Schritt aus dem Underground zu gehen und legen einen gelungenen Label-Einstand hin. Es fehlt noch etwas an Kontrast und Schärfe im Songwriting, an den großen Momenten. Aber die Mondzauberer haben die Magie, um Fans des Genres zu überzeugen.
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