Der schwedische Fünfer MOON COVEN veröffentlicht dieser Tage seinen eigenen Beitrag zur beständig wachsenden Auslage von schweren, sludgigen Rockscheiben in Form seiner Debüt-EP „Amanita Kingdom“. Man kann bei knapp 34 Minuten Spielzeit allerdings fast nicht mehr von einer EP sprechen. Würde man die fünf dargebotenen Tracks noch um ein Intro und/oder ein Outro erweitern, hätte man ein vollwertiges Album. Aber zur Sache: MOON COVEN liefern mit „Amanita Kingdom“ ein beachtenswertes Debüt ab.
Da sich die obligatorischen BLACK SABBATH-Vergleiche mittlerweile fast verbieten, weil ja irgendwie alle Facetten des Genres darauf referenziert werden können, sollte man es mal mit der neueren Generation probieren. Vielleicht hätte MOON COVEN sich auch WITCHYARD nennen können: Bei Gitarrenarbeit und Songstruktur erinnern die Schweden stark an ihre Landsleute von WITCHCRAFT, Produktion und Gesang findet man in dieser Form bei den Kollegen von GRAVEYARD. Was MOON COVEN allerdings zu einem eigenständigen Gebilde macht ist die Fähigkeit, die Songs, allen voran den zweigeteilten Titeltrack „Amanita Kingdom“, auf das Wesentliche zu reduzieren und dadurch eine dichte, fast hypnotische Stimmung zu erschaffen. Keine Spielereien und fast durchgehend Downtempo bietet auch der Opener „Ruler Of Dust“ mit seinem bleischweren Riffing. Angenehm fällt zudem die erdige Produktion auf, man gibt sich traditionell: Der Gesang ist eher im Hintergrund gehalten, technische Kinkerlitzchen spart man sich.
Viele starke Ideen und eingängige Melodien sind auf „Amanita Kingdom“ zu finden, wobei diese teilweise ein bisschen zu sehr ausgespielt und wiederholt werden. Der Song „East“ geht fast unter, eingeschlossen zwischen dem Titeltrack und dem abschließenden „We Are The Conquerors“ (der mit ordentlichem Spaghetti-Western-Feeling inklusive stimmungsvoller Western-Gitarre aufwarten kann).
Da es sich allerdings um die Debüt-EP handelt, ist hier sicherlich noch Luft nach oben – und diese musikalische Leistung bestimmt noch nicht das Ende der MOON COVEN-Qualitätsskala. Die Jungs werden sicherlich noch von sich Reden machen, gespannt kann man auf den ersten „richtigen“ Longplayer warten.
Kommentare
Sag Deine Meinung!