Monte Pittman - The Power Of Three

Review

MONTE PITTMAN beherrscht alle traditionellen Spielarten und liefert mit „The Power Of Three“ eine lehrreiche Achterbahnfahrt durch den Kosmos des Heavy Metal. Ein knackiges, variantenreiches Album, welches sich genauso bunt anhört wie das musikalische Schaffen des Herrn Pittman. Der Künstler haute schon für PRONG und MADONNA in die Saiten, noch Fragen zu vielseitigen Einsetzbarkeit? Mit dem aktuellen Album kehrt MONTE PITTMAN zurück zu seinen Wurzeln, zurück zu den härteren Spielarten und wo das Zweitwerk noch via Crowdfunding finanziert wurde, zeigt sich diesmal Metal Blade für die Veröffentlichung zuständig.

MONTE PITTMAN schafft Kompositionen, wie man sie eher von FAITH NO MORE, THERAPY? („Blood Hungry Thirst“ und auch „Away from Here“) oder großen Grunge-Bands vermuten würde. Aber genauso kann er auch den thrashigen Hammer niederschellen lassen und irgendwie hat MONTE PITTMAN in diesen Momenten („Delusions of Grandeur“) die Platte gemacht, die Jason NEWSTED mit „Heavy Metal Music“ angekündigt hatte. Schon im Opener wird ein wahres Riff-Feuerwerk abgeschossen, welches zwar den Anschein von Simplizität macht, aber im Endeffekt gnadenlos kalkuliert und einfach cool-as-fuck gespielt ist. Wenn Pittman die Klampfe auspackt, wird der Hörer zur willenlosen Marionette und wenn Master Pittmann will, dass du genau jetzt deine Mähnen rhythmisch kreisen lässt, dann weiß er genau welche Tonfolge zu spielen ist. Mit Flemming Rasmussen zeigt sich auch genau der Richtige für die Regler verantwortlich, die Platte klingt grandios. Klar und sauber, mit ordentlich Kante und gewaltiger Gitarrendominanz. Im teilweise schon fast zaghaften „Everything’s Undone“ zeigt sich Pittman emotional und beweist, dass man ihm neben den Gitarren-Skills auch am Mikro so absolut gar nichts vorwerfen kann. Die Scheibe lässt Raum für jedes einzelne Mitglied des Trio, sodass Gitarre und Gesang zwar deutlich im Mittelpunkt stehen, aber Kane Ritchotte mit dem Drums genauso vorbildlich zum Zug kommt („Before the Mourning Son“) wie Max Whipple von Zeit zu Zeit den Bass ins Rampenlicht rücken darf („On My Mind“). „The Power Of Three“ dürfte sich also neben der Chronologie der Platten auch auf die Bandstärke beziehen.

Kleines Manko ist die Zündung der Hooks, es dauert etwas bis sich Mitsing-Momente herauskristallisieren, sich Strophen eingeprägt haben und man gesanglich an der Platte teilnehmen kann.Vielseitigkeit resultiert hier definitiv in ansprechender Kurzweiligkeit, mal abgesehen von „Missing“, hier wird deutlich etwas zuviel mit den Muskeln gespielt. Und zwar derart gut, dass man schon fast von einem vertonen Heavy-Metal-Lehrbuch sprechen kann und kaum merkt, wie auf „The Power Of Three“ von Thrash, rüber zu Hard Rock, weiter zu Grunge, direkt zu Alternative-Rock mit kleinen Umweg über Stadion-Rock und wieder zurückgeschwenkt wird. Und natürlich kann man sich die Frage stellen, warum Monte Lee Pittman in jeder Stilart irgendwie rumfuchtelt und sich nicht wirklich festlegt. Einfache Antwort: Weil er es kann!

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16.01.2014

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