Frederik 
Naja, man muss bei den Amerikanern nachsichtig sein. Vermutlich haben sie nur deshalb nicht richtig erkannt wie man eine DVD effektiv nutzt, weil sie das Medium letztenendes auch nicht erfunden haben. Nur so ist es nämlich zu erklären, warum die DVD „Live – At Workplay“ von MONTE MONTGOMERY, die parallel zur CD-Version erscheint, nicht nur keinerlei Extras, sondern auch einen ganzen Song weniger im Speicher hat. Da fragt man sich schon fast, warum man sich die Mühe gemacht hat zu dieser lieblosen Produktion überhaupt ein Hauptmenü zu programmieren.
Aber immerhin ist MONTE MONTGOMERY ein ordentlicher Gitarrist, der die 7/10 der CD-Version für die guten Songs vollkommen zurecht bekommen hat. So wird mal ordentlich gerockt („Shock“), mal richtig ohrwurmig gefolkt („1st And Repair“, „Come Away“) oder balladesk geschmalzt („Bringing Me Down“), was größtenteils vollkommen in Ordnung geht und viel Stimmung verbreitet. Dennoch ist die Zielgruppe wohl ziemlich eng bemessen, denn obwohl der auf dem Cover langhaarige Monte auf der Konzertaufzeichnung plötzlich kurze Haare hat, interessieren die Bilder zum Ton wohl am ehesten Gitarrenfanatiker, die das virtuose Spiel hautnah erleben wollen. Und da gibt es wirklich was zu sehen, denn wie hier Finger übers Griffbrett gleiten oder geschickt mit Bodentretern jongliert wird, ist auf jeden Fall spektakulär. Leider lässt jener Unterhaltungseffekt aber dann doch spätestens bei der Hälfte nach und wird zwangsläufig mit Langeweile erwidert. Denn: Keine Show, keine Einlagen, und kein sonderlich jubelfreudiges Publikum. Für drei Männer auf einer winzigen Bühne lohnt sich eine DVD-Aufzeichnung nun wirklich nicht.
Dementsprechend empfehle ich auch eher die CD-Version, als vorliegende DVD. Musikalisch ist alles in Ordnung, aber technisch und optisch hat das wirklich nicht sein müssen. Da helfen auch die langen Haare auf dem Cover nichts.
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