Monsters Of The Ordinary - On The Edge And Beyond

Review

Jetzt ist es raus – nach den beiden EPs „Stuck Inside Your Mind“ (2008) und „Collisions & Encounters“ (2009) werfen die Wiener nun ihr Album „On The Edge And Beyond“ auf den Markt. In Eigenregie aufgenommen, wird hier eine Mischung aus Stoner, Grunge und Progressive Rock präsentiert – also etwas, das man hinter dem Cover nicht vermutet hätte, denn das schreit eher nach True Metal.

Böser Wolf hin oder her, aus den Boxen kommt schöner Stoner-Grunge mit Ecken und Kanten, wie sich das gehört. Die Platte hat viel Energie und erinnert hin und wieder unterschwellig an QUEENS OF THE STONE AGE, EAGLES OF DEATH METAL, KYUSS oder ähnliches, bei dem Josh Homme seine Finger im Spiel hat, doch ist das hier eindeutig als Lob zu verbuchen, da die monströsen Jungs aus Österreich durchaus einen eigenen Stil haben und im Laufe der Scheibe auch Vielseitigkeit beweisen. In diesem Sinne sei gleich einmal eine Hörempfehlung ausgesprochen, „Anybody Listening“ hat ordentlich Dampf und lässt aufhorchen, genau wie „Running On Adrenaline“, das mit viel Groove und Rock ’n‘ Roll – Potential daher kommt und ganz gewaltig reinhaut. „Sore Spot“ und „Heading For The Crash“ dagegen erinnern eher an THE DEVIL RIDES OUT oder SOUNDGARDEN, sind schön dynamisch, verfeinert mit dem Kreischen einer Gitarre,  recht eingängig und machen Spaß. Daneben sind auch langsamere, dafür aber dicke, schwere Stücke mit massiven Riffs wie „Driven“ vertreten und reißen mit, nur lassen einen einzelne Parts  leider auch wieder los, was den Eindruck etwas trübt.

Was man den Monstern auf jeden Fall lassen muss, ist der gute Sound, schön gemacht, eine Stimme, die immer passt und die Songs schön unterstreicht. Fazit ist also: Gute Stimme, fette Gitarre, technisch gut, viel Herzblut – aber umgehauen hat mich die Platte leider trotzdem nicht. Sowohl innerhalb mancher Songs, als auch bezogen auf das Gesamtwerk bricht der Spannungsbogen – so nennt man das zumindest in der Literatur – immer wieder ein, der Sound driftet ab und an einfach zu sehr in Richtung „Nebenher-Musik“ ab, was sich auch nach mehrfachem Hören nicht ändert. Auf einige Songs, wie die hier genannten Lieblinge, trifft das zwar nicht zu, aber für ein großes Lob dieses Albums reicht es in der Gesamtwertung leider nicht.

16.07.2012

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