MONSTER TRUCK brummen auf „Warriors“ durch eine Vergangenheit, die so nie existiert hat. Dabei haben die Kanadier auf ihrem vierten Album eine Menge Spaß und schaffen es, das Publikum auf einen gleichermaßen wilden wie harmlosen Trip mitzunehmen.
Ein MONSTER TRUCK auf dem Nostalgie-Trip
Mit der Nostalgie ist es so eine Sache. Viele erinnern sich gerne zurück an vermeintlich bessere Tage oder träumen von einer guten alten Zeit, die sie selbst nie mit erlebt haben. Die klassische Rockmusik mit all ihren Traditionen und wohlbekannten Motiven bietet perfekte Anknüpfungspunkte für diese Art von Realitätsflucht.
Und MONSTER TRUCK atmen diese Traditionen. Die Band hat abermals ganz tief in die Rock-Klischee-Kiste gegriffen, lässt die Riffs dröhnen, den Whiskey schmecken, das Land weit, die Menschen darin wild und stolz sein. Dabei ist „Warriors“ aber auch ein völlig modernes Album.
Bewährte Musik, bekannte Motive
Klar, die Stimmung der Platte und die Texte wecken Erinnerungen an LYNYRD SKYNYRD. Trotzdem klingt das Album eher nach 2022 als 1977 und reiht sich perfekt neben neueren Gruppen wie BLACK STONE CHERRY oder THE ANSWER ein. Der Blick in die Vergangenheit fällt letzten Endes also doch nur auf die Gegenwart.
Denn „Warriors“ ist modern und erstklassig produziert. MONSTER TRUCK geben sich bodenständig, schielen mit vielen Woo-Hoo-Chorälen aber auch Richtung Stadion-Rock. Dadurch klingt das Album eben nicht nach Rückwärtsgang, sondern schaut selbstbewusst nach vorne. Die Tradition ist in dennoch der Treibstoff und das Trio aus Ontario hörbar davon abhängig.
„Warriors“ im Kampf für positive Gefühle
So ist trotz des frischen Sounds und der durchdachten Kompositionen bewährter Standard angesagt. Das ist auch die Schwachstelle von „Warriors“. Irgendwo hat man das alles schon einmal gehört und es wundert nicht, dass vor allem die Lead-Single „Golden Woman“ dazu anregt im Gedächtnis zu stöbern, ob man den Song nicht bereits von anderer Stelle kennt.
Vermutlich ist aber genau das der Grund, warum solche Alben ein wohliges Gefühl auslösen: Sie erinnern an alte Tage und schaffen es trotzdem, irgendwie unverbraucht zu klingen. Doch auch wenn Tiefgang und Originalität auf der Strecke bleiben (oder eben vom MONSTER TRUCK passiert werden), Spaß macht „Warriors“ in jedem Fall.
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