Monomyth - Orbis Quadrantis

Review

Zäh gestaltet sich der Einstieg auf „Orbis Quadrantis“, dem neuen Album der niederländischen Space-Rock-Band MONOMYTH. Wellenrauschen, der Wind und knarrende Balken sollen dem Zuhörer ins Gedächtnis rufen, dass er nun auf eine musikalische Reise gehen wird. Im Ergebnis plätschert der zwölf Minuten lange Opener „Aquilo“ größtenteils aber einfach nur vor sich hin. Erst kurz vor Schluss geht der Song richtig los. Das wirkt zwar alles durchdacht und stimmig, ist aber nicht spannend aufgebaut.

Wie auch schon auf den ersten beiden Alben „Further“ und „Exo„, sind MONOMYTH in einst dicht befahrenen Gewässern unterwegs, die heute aber nur noch selten frequentiert werden. 70er-Jahre-Prog- und Art-Rock, der an YES und PINK FLOYD erinnert, weht knapp 40 Minuten aus den Boxen. Dezent, fast schon minimalistisch, gespielte Instrumente bilden einen unaufdringlichen, aber letztlich auch etwas zu dünnen Soundteppich. Etwas mehr Punch hätte dem Album in diesem Punkt gut getan.

MONOMYTH begeben sich mit „Orbis Quadrantis“ auf eine entspannende Reise

Die Musik von MONOMYTH hat nichts Spektakuläres, nichts Fesselndes, an sich. Das ist in diesem Zusammenhang aber nicht einmal unbedingt negativ zu verstehen. Trotz erkennbarer spielerischer Fähigkeiten halten sich die Musiker zurück, sorgen eher für gelassene Entspannung, denn faszinierte Entspannung. Einzige Ausnahme bildet der Song „Auster“, der auf einem treibenden Synth-Beat aufbaut. Der um ihn herum entstehende Song wirkt schließlich aber ziellos.

Dementsprechend ist „Orbis Quadrantis“ für all jene empfehlenswert, die sich gerne mal einen gemütlichen Abend mit einer Sportzigarette oder einem Glas Wein machen wollen. Dass MONOMYTH als versierte Musiker dann doch nur extrem hochwertige Fahrstuhlmusik produzieren, muss an dieser Stelle aber auch festgehalten werden. Immerhin, so in sich schlüssig und stimmig klang die Band bisher nicht. „Orbis Quadrantis“ klingt wie aus einem Guss, trotz der unterschiedlichen Ansätze, einen Song aufzubauen. Das ganz große Abenteuer, die zufrieden stellende Reise, ist das Album dann aber doch nicht.

05.10.2019
Exit mobile version