Monolord - Your Time To Shine

Review

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Die Schweden MONOLORD sind mit einem zugegebenermaßen kurzem, aber effektiven Album nach dem ungewohnt pessimistisch anmutenden „No Comfort“ nach zwei Jahren zurück. Aber ist es auch wirklich „Your Time To Shine“?

MONOLORD führen den Weg von „No Comfort“ weiter…

Unterschwellig ist immer noch die Melancholie zu hören, die den Vorgänger bestimmte. Etwa in der Schlusspassage von „To Each Their Own“.  Mit dem wirklich Erdbeben verursachenden Sound von ihrem Debüt haben MONOLORD vielleicht nicht abgeschlossen, aber diesen Part doch spätestens dann auf „No Comfort“ doch reduziert und lassen heuer stellenweise mehr Melancholie, Psychedelik oder halt auch mal Rock’n’Roll einfließen. MONOLORD geben sich geerdeter, in Sound wie auch Produktion, behalten sich ein Händchen für Melodien, aber auch immer noch Groove. Einzig ruhigere und beizeiten psychedlisch angehauchte Passagen wie in „Your Time To Shine“ sind immer noch vorhanden, aber werden sehr viel reduzierter und punktgenauer eingesetzt als noch auf „No Comfort“.

…, sind trotzdem ein Stück weiter „basischer“ unterwegs …

MONOLORD sind mittlerweile trotzdem sehr viel basischer unterwegs. Das bringt zwar eine größere Direktheit, allerdings fällt „Your Time To Shine“ somit auch hinter die interessanten und gewagter ausgespielten Ansätze von „No Comfort“ zurück. Wenn von „gewagt“ gesprochen werden kann. Im Bandsound mag das so sein, wenn das ein paar Ebenen höher betrachtet wird, haben wir es immer noch mit arschheavy Fuzz aus auf 11 gestellten Verstärkern zu tun, der nur ganz homöopathisch anders interpretiert wird. Es ist musikalisch also eher ein wenig Rückschritt gegenüber „No Comfort“ zu vernehmen.

Das muss grundsätzlich nicht schlecht sein und kann auch wunderbar mit der neueren Ausrichtung einer im Wandel befindlichen Band kombiniert werden – PALLBEARER haben das etwa famos auf „Forgotten Days“ gezeigt. Natürlich sind beide Bands musikalisch nicht unbedingt miteinander zu vergleichen, es geht nur um die grundsätzliche Kombination, die fruchten kann. Genau diese Frische und Qualität fehlt MONOLORD hier auf „Your Time To Shine“ aber leider etwas.

… „Your Time To Shine“ ist es aber trotzdem nicht ganz

Opener „The Weary“ und „To Each Their Own“ sind sicherlich solide Titel im MONOLORD-Kosmos, aber bleiben im Gesamtkontext etwas blass. „I’ll be damned“ bleckt noch einmal frech die Zähne und teilt zu Anfang aus, bleibt aber in Laufe der Spielzeit dann eher bei melodischeren und psychedelischeren Passagen. Warum nicht den Stiefel mal voll ausspielen? Ein wenig wie das Kaninchen auf dem Cover: Mit Zähnen ausgestattet, letzten Endes aber doch zu harmlos.  Titelsong „Your Time To Shine“ und „The Siren of Yersinia“ können mit guten Einfällen und tollem Songwriting begeistern.

Ersterer mit den schon angesprochenen psychedelischen Passagen, einem famosen Outro mit groovig-funkigem Jam-Charakter und der Rausschmeißer mit ungewohntem Abwechslungsreichtum zwischen bisweilen ungewohnter Aggression (ein wenig Doublebass-Action), ruhigeren Passagen und den typisch nachringenden einzelnen Noten, die mit einsamer Leadgitarre im Finale unterstützt werden, nur um dann wieder rabiater auszuklingen und das Album auf eher aufgekratzter Note zu beenden. Da bei nur fünf Songs und auch nur knapp unter 40 Minuten Spielzeit das ganze Album mit drei ganz okayen und zwei guten Songs keine besonders ausfüllende Hörerfahrung bleibt, ist ein kleiner Wermutstropfen bei einer ansonsten eigentlich echt soliden Platte.

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23.10.2021

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