Jede Saga hat ihr Ende, und leider nun auch diese. Was vor über 10 Jahren mit „Monolithe I“ begann, findet nun in „Monolithe IV“ seine Vollendung. MONOLITHE, ein Name wie ein musikalisches Statement, aus Frankreich, erzählen ein Jahr nach dem Vorgängerwerk die Geschichte des Universums als ein Wesen für ein vielleicht letztes Mal, nachdem mit „Monolithe III“ die menschliche Rasse unterging.
Strukturell und musikalisch bleiben sich MONOLITHE treu. Ein einziges episches Stück, ein Koloss, ein Monolith, von 57 Minuten gewaltigen (Funeral) Doom Metals, wie auch auf den Alben zuvor. Mit den beiden EPs „Interlude Premier“ und „Interlude Second“ konnte Mastermind Sylvain Bégot seine Experimentierfreudigkeit ausleben, auf dem neuen Album bewegen sich MONOLITHE im festgesteckten Rahmen.
Nach einer langen Einleitung eröffnen massive, schwere Gitarren den Reigen, untermalt mit düsteren Keyboardsounds und ausgedehnten melancholischen Leads. Die Stimmung ist drückend, qualvoll und verzweifelt. Nach ca. dreieinhalb Minuten setzen die tiefen, finster-röhrenden Growls von Sänger Richard Loudin ein. Das Stück akzentuierend, nicht dominierend, sind diese spärlich platziert und wirken dadurch umso deftiger und ergreifender, hinzu gesellt sich Chorgesang, welcher der Musik einen minimalen Schuss Gothic-Feeling verpasst. Der Song steigert sich immer weiter, die Lautstärke nimmt zu, die Stimmung wirkt noch hoffnungsloser. Die Melodien wachsen stärker, die Atmosphäre noch dichter. Dann bei 15:28 ändert sich das Stück, es wird ruhiger mit Akustikgitarre und Flüstern, ehe die prägnanten Riffs und Leads zurückkehren und die Akustikmelodien überdecken. Diese scharfen Kontraste zwischen akustischen Parts und unheilvoller Schwere findet man häufig auf „Monolithe IV“, so auch bei Minute 23, hier gekrönt von einer progressiven Melodie. Kurze Zeit später überraschen MONOLITHE mit Piano, Tribal Schlagzeugspiel und Flötenklänge, ehe mittelöstlich anmutende Strukturen das Geschehen dominieren. Das Stück entwickelt sich hiervon wieder weiter, mit tollen zähen Doom-Riffs und Chorgesängen, und nach einer ca. Dreiviertelstunde ist der Höhepunkt mit einer sehr intensiven, bedrückenden Melodie erreicht. Was nun folgt ist der freie Fall. Die Produktion ist stärker als zuvor, es wurde mehr Wert auf Dynamik und Transparenz gelegt. Gleichzeitig wirken die Gitarren druckvoller als zuvor.
Mit dem atmosphärischen, emotional tiefen „Monolithe IV“ haben MONOLITHE ihren Stil weiter perfektioniert, spannender und kontrastreicher war keines ihrer bisherigen Alben. Zäh, zeitlos, massiv, monolithisch!
Mehr zum neuen Werk im Interview mit Meister Sylvain Bégot!
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