Monolithe - II (Re-Release)

Review

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Schnell ging es vorbei. Noch im Jahr 2012 sprach Bandkopf Sylvain Bégot von den weiteren Planungen, bevor das Projekt MONOLITHE zu Grabe getragen werden sollte. Nun ist es Geschichte, der Endpunkt “IV“ erschien im vergangenen Jahr und markierte den Abschluss zur Geschichte der Menschheit und gleichsam auch den letzten Lebenshauch der französischen Death-Doomer, in deren Sinne es auch einfach authentisch war, einen festen Schlusspfiff zu planen. Da ist es doch nur logisch, mit einem anstehenden Re-Release, das im Übrigen gleichermaßen soundtechnisch überarbeitet wurde, nochmals in die kongeniale Historie dieser Band zurückzugehen. Der größte Paukenschlag war zwar sicherlich das Debüt der Westeuropäer, doch auch mit dem zweiten Album führte man die hämmernde Monumentalität zielstrebig weiter und kreierte ein Werk mit einem sogartigen Tiefgang.

Auffallend im Vergleich zu “III“ erscheinen sicherlich die zwar karg eingestreuten Vocals von Sänger Richard Loudin, der aber beim zweiten Album insgesamt noch ein wenig häufiger zum Einsatz kommt. Nichtsdestotrotz ist hier weniger ganz klar mehr. Im Gegensatz zu Truppen, die den tiefen Gesang im Doom-Genre entschieden inflationärer nutzen, wirkt Loudin bei MONOLITHE deutlich stärker – die seltenen Growls erscheinen so enorm markerschütternd, als dass man während dem Verlauf des Albums geradezu nach den Höllenpeitschen aus den Stimmbändern lechzt. Ansonsten lebt hier im Wesentlichen die Monotonie. Momente werden bis zur Abschürfung auf den Knochen ausgereizt und Riffs ziehen sich wie durch Sommerhitze aufgeweichter Teer.

Besonders klasse ist auf “II“ der Auftritt von Emmanuel Mechling, der das Akkordeon bedient und atmosphärisch die intensivsten Spannungen aufbaut. Auch auf dieser Platte sorgen MONOLITHE allenfalls sporadisch für sphärische Stimmungen, viel mehr sind die Franzosen so düster und leer wie ein schwarzes Loch. Sie beschreiben deren undurchdringliche Dunkelheit, den immergleichen Charakter schierer Unendlichkeit, aber im selben Atemzug auch den entsprechenden Reiz unbekannter Tiefen. Anders als etwa DARKSPACE, sind MONOLITHE keine durch die Galaxis rasende Raumkapsel, sondern viel mehr eine göttlich abstrakte Form, die schweren Schrittes durch nie endende Weiten schreitet.

Das Re-Release bietet Hörern, die MONOLITHE noch nicht kennen, die Gelegenheit, entsprechende Meisterwerke nachzukaufen. Und diese Empfehlung kann ich hier nur dringend unterstreichen.

18.07.2014

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