Die Geschichte der Menschheit ist abgeschlossen – zumindest im Sinne der französischen Death-Doom-Metaller MONOLITHE, die sich auf ihren vorherigen Alben mit ebendieser beschäftigten. Ihr nunmehr fünftes Studioalbum ist diesbezüglich weder thematisch noch musikalisch weniger vielschichtig, arbeitet aber hauptsächlich mit dem bereits im Titel genannten Stern “Epsilon Aurigae“. Wer nun hinsichtlich diverser Infos tatsächlich große Befürchtungen hatte, die Könige des Schleppenden verschrieben sich dieser Tage einer neuen Art Progressive Dark Metal, der darf unbesorgt sein, denn der (mittlerweile) Fünfer trampelt konsequent auf seinen breiten Pfaden.
Seit diesem Jahr sind Olivier Defives am Bass und Thibault Faucher am Schlagwerk dazu gekommen, wobei gerade Letzteres ein Aspekt ist, der immer besonders begeistern konnte. Gerade die durchdringenden Drums standen sinnbildlich für die Durchschlagskraft der auf den Hörer langsam zu walzenden Monolithen und bildeten den idealen Rahmen für eine Atmosphäre galaktischer Einöde. Um den Bogen zu spannen: Faucher macht seine Aufgabe nicht im Geringsten schwächer wie die ersten Töne von “Synoecist“, dem ersten von drei exakt 15 Minuten langen Stücken, eindrucksvoll beweisen.
Der zweite Aha-Moment erfolgt nach einem tiefbrünstigen Growl von Sänger Richard Loudin, der sich einmal mehr aufs Wesentliche beschränkt und dadurch umso heftiger, brachialer wirkt. Im Verlaufe der Songs fällt sicherlich auf, dass MONOLITHE dieses Mal vielleicht noch etwas mehr Wert auf ihre experimentelle Ader legen und teilweise für Doom-Verhältnisse gar irrwitzige Breaks auf die Platte bringen. Dem Keyboardeinsatz gehört auch auf “Epsilon Aurigae“ ein nicht ganz unwesentlicher Anteil, wobei die oft melancholisch anmutenden Klänge nicht immer für die Spannung des roten Fadens zuständig sind.
Das fünfte Werk der Franzosen reiht sich für Fans der früheren Klänge problemlos in die Diskographie MONOLITHEs ein, auch wenn das Anspruchslevel nach meiner Auffassung nochmals gestiegen ist, so bleibt ein erneut starker Auftritt der Kombo, die auch 14 Jahre nach der Bandgründung ihre mysteriöse Ader behält.
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