Die französischen Doom-Urgesteine MONOLITHE blicken auf eine über 20-jährige Bandexistenz zurück und bescheren uns mit „Black Hole District“ ihr bislang zehntes Studioalbum. Für das aktuelle Album haben die Pariser einen dystopischen roten Faden gesponnen und eine schaurig-düstere Geschichte entwickelt, die eine negative Zukunft zeichnet, wie man sie schon in allerlei Science-Fiction-Verfilmungen gesehen hat.
Dass MONOLITHE musikalisch immer für eine ‚Überraschung‘ gut sind, merkt man schnell, wenn man den Backkatalog konsumiert, und so schließt man zwar Elemente nicht aus, ist aber stets um eine Weiterentwicklung bemüht, die die Alben der Band klar voneinander abgrenzt.
Nach 20 Jahren auf dem Weg ins Nirgendwo
MONOLITHE anno 2024 sind mittlerweile weit entfernt von den funeralen Tiefen der Anfangstage und spielen eine leicht zugängliche Mischung aus Melodic Death Doom, die nur selten die Tiefen auslotet und sich eher in der Wohlfühlzone des eingängigen Melodic Death Doom bewegt. Im Verlauf des Albums wird schnell klar, dass sich die Band mittlerweile in ihrer Eingängigkeit eingerichtet hat, was Black Hole District trotz ihres Unterhaltungswertes insgesamt etwas vorhersehbar macht.
Die vorhersehbare Songstruktur, die teilweise poppigen Keys wirken sehr mainstreamig und bieten trotz der unbequemen Thematik musikalisch gefällige Doomklänge ohne Dissonanzen, Ausbrüche oder wirkliche Überraschungen. Die Grundstruktur der oft treibenden Riffs wirkt in ihrer tragenden Art in Kombination mit den Keys sehr einlullend und zieht sich im Verlauf des Albums etwas geradlinig durch alle Songs.
Ein Song wie das stark von MY DYING BRIDE beeinflusste „On The Run To Nowhere“ ist mit seinem hypnotischen Lead und dem etwas komplexeren Riffing trotz aller Eingängigkeit im Vergleich zu den meisten anderen Songs extravagant.
Durch den klar strukturierten Aufbau des Albums mit einminütigen Intros und genau zehnminütigen Songs scheint die Band das Grundkonstrukt in seiner Art komplett durchgeplant zu haben und der logische Aufbau manifestiert sich auch musikalisch immer mehr und verschmilzt mit futuristischen Konstruktlyrics und einer recht gleichförmigen Umsetzung und vielleicht muss man als Hörer das Gesamtkonzept in seiner rigorosen Gestaltung weniger als gesichtslos, sondern eher als Spiegel einer anonymisierten Wirklichkeit der Zukunft betrachten.
Niedergeschlagenheit im Überfluss
„Black Hole District“ ist ein gut gespieltes Melodic Death Doom Album, das trotz charismatischem Klargesang insgesamt zu akzentfrei daherkommt. In der Dauerrotation verliert das Werk zunehmend an Reiz und spiegelt durch mangelnde Abwechslung und gleichförmige Strukturen eine völlige Niedergeschlagenheit wider, die die hoffnungslos erdrückende Zukunftsvision, die hier gezeichnet wird, irgendwann nur noch schwer erträglich macht. Wenn das das Ziel von MONOLITHE war, dann haben sie es zu 110% erreicht.
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