Monkey3 - Undercover EP

Cover-Alben erfreuen sich schon immer einer ungemeinen Beliebtheit. Die Diskussion um Sinn oder Unsinn im gleichen Maße. Auch die Schweizer von MONKEY3 widmen sich auf ihrer aktuellen EP „Undercover“ dieser Art der Heldenverehrung und haben sich einige Klassiker der Musikgeschichte ausgesucht. Dabei ist die Songauswahl ziemlich nachvollziehbar für eine Stoner- und Psychedelic-Rock-Band wie MONKEY3: „Watching You“ von KISS, „One Of These Days“ von PINK FLOYD, LED ZEPPELINs „Kashmir“ und DEEP PURPLEs „Burn“ machen durchaus Sinn.

Einzig „Numb“ von ARCHIVE dürfte weniger bekannt sein. Dieser Track eröffnet die EP mit seinen fuzzigen, ordentlich aufgefetteten Gitarren und bekommt einen spacigen Anstrich durch kleine Effekt-Spielereien. Da die Schweizer sonst rein instrumental agieren, kommt der erste Gastsänger bei „Watching You“ zum Zug. Kein Geringerer als die Stoner-Legende John Garcia (KYUSS, HERMANO) leiht dem Stück seine unverwechselbare Stimme. Da kann nicht viel schiefgehen. „One Of These Days“ ist wieder rein instrumental und bleibt recht nah am Original. Zu LED ZEPPELINs Meilenstein „Kashmir“ hat die Band Tony Jelencovich (TRANSPORT LEAGUE, M.A.N.) verpflichten können. Der macht seine Sache ganz gut, könnte aber mehr Variation der Stimmlage bringen um den Song weiter voranzubringen. Sonst verleihen die wieder fuzzigen Gitarren das bekannte Stoner-Feeling. Bei „Burn“ wurde im Vergleich zum Original das Tempo drastisch verringert. Deutlich heavyer und um einiges psychedelischer kommt die MONKEY3-Version ums Eck. Wirklich interessant, auch ohne Gesang.

Einzige Überraschung in der Songauswahl und Schlusspunkt ist „Once Upon A Time In The West“ des legendären Filmkomponisten Ennio Morricone, welcher bereits auf dem zweiten Album der Lausanner “36 Laps“ vertreten war. Die Live-Version auf der EP unterscheide kaum von der Studio-Version und es zwingt sich schon ein wenig die Frage auf, warum dieser Song erneut veröffentlicht wird. Vor allem weil die EP selbst ohne das fast neun minütige Stück auf eine stolze Spielzeit gekommen wäre. Aber sei’s drum. Gelungen ist diese Version alle Mal. Schön düster und eindrucksvoll.

Die „Undercover“ EP ist sicher ein ansprechendes und für eine EP recht langes Stück Musik geworden, welches sicher allen Fans von MONKEY3 die Wartezeit auf eine neue Platte versüßen wird.