Mongo Ninja - No Cunt For Old Men

Review

Das Rock und Punk sich in norwegischen (Black-)Metal-Kreisen höchster Beliebtheit erfreuen, ist schon lange mehr als nur ein offenes Geheimnis. Spätestens die letzten Alben von DARKTHRONE oder auch CARPATHIAN FOREST haben diesen Trend ganz offen gezeigt. Nicht weiter verwunderlich also, dass auch bald Bands, oder eher Nebenprojekte, entstehen, die voll und ganz diesem Stil frönen. So auch MONGO NINJA, die mit „No Cunt For Old Men“ ihr bereits zweites Album an den Start bringen. Äußerst humorvoll wollen sie dabei wohl sein, wenn man sich die „lustigen“ Lyrics und Songtitel ansieht. Lustig wird es auch, wenn im Infoschreiben zig Bands aufgezählt werden, in denen die Mitglieder aktiv sind, bei näherer Recherche aber deutlich wird, dass allein Drummer Faust (ua. EMPEROR) bei nahezu der Hälfte der erwähnten Bands akiv war und es sich damit nicht, wie suggeriert wird, um eine All-Star-Band handelt.

Sei es drum, diese Marketing-Strategien helfen leider ebenso wenig wie die Musik, um von MONGO NINJA überzeugt zu werden, dafür ist ihr vermeintliches Erfolgsrezept einfach zu simpel. Der stumpfe und extrem primitive Mix aus Rock und Punk, bei dem hin und wieder auch das ein oder andere metallische Versatzstück erkennbar ist, ist einfach unspektakulär. Einen gewissen räudigen Charme kann man Songs wie „Paid To Stay Away“ mit seiner leichten METALLICA-Note sicherlich nicht abstreiten, aber diese kurzen Momente sind zu wenig, um den Hörer zu fesseln. Besonders Sänger Kristopher, der in Norwegen scheinbar mit einer Jackass-Adaption bekannt geworden ist, gelingt es kaum zu überzeugen, da sein kraftvoll-rotziger Gesang zwar für eine herbe Note sorgt, aufgrund seiner mangelhaften stimmlichen Variabilität auf Dauer aber nervt.

Insgesamt ist den Norwegern ein Album geglückt, welches bei einem gepflegten Besäufnis sicherlich für gute Stimmung sorgt, was vermutlich auch eine der Hauptintentionen der Musiker war. Dem Test der Zeit hingegen wird „No Cunt For Old Men“ mit seiner altbackenen Aura aber eher nicht standhalten, da dafür einfach zu wenig Hit-Potenzial vorhanden ist und man dadurch nie auf ganzer Linie überzeugen kann. Für feucht-fröhliche Abende aber sicherlich eine gute Alternative zu den ewig gleichen Metal-Stimmungshits.

22.06.2010
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