Mondragon - The Blessing Of Progress

Review

Für Nachschub im Gothicmetallager sorgen die Thüringer MONDRAGON. Oder sollte ich lieber sagen im Deathmetallager? Fakt ist, dass sich die Band nicht gerade stilgebunden zeigt. Während der erste Song noch dominant melodische Deathmetalstrukturen aufweist, kommen in den folgenden Songs mehr und mehr die atmosphärischen Qualitäten der Band durch. Mit dem Einsatz einer Geige sind die Songs sehr facettenreich ausgelegt und sorgen somit für einen irischen Touch. Teils erinnern die Songs an einen CREMATORY-Verschnitt oder gar an Größen wie SKYCLAD. Die Band hat Potenzial, das noch lange nicht ausgeschöpft ist. Durch die Anwesenheit einer sehr natürlich wirkenden Frauenstimme, die sehr im Gegensatz zu Sänger Tobias steht und vor allem durch die stetige Keyboarduntermalung schöpft man das ganze Gothicrepertoire bis ins letzte Detail aus. Ideenreichtum wird bei den Ostdeutschen großgeschrieben, wenn auch Vieles nicht gerade neu ist.
Nichtsdestotrotz lässt sich die Band dadurch nicht aus der Ruhe bringen und versucht mit aggressiven Elementen Abwechslung ins traurige Gothicsongwriting zu bringen. Dies gelingt der Band vollends, was die gelungenen Kompositionen geradezu beweisen. An das klassische und offene Gothicmetalpublikum kann ich hier abschließend nur eine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen.

07.09.2005

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