Monarch (FR) - Speak Of The Sea

Review

Vorsicht, Frau am Steuer, bzw. am Mikro! Was passiert, wenn eine Frau am Ständer zerrt (am Mikroständer ihr Lustmolche!) und fiese Kreischlaute von sich gibt? Genau, die Nackenhaare steigen in die Höhe, denn nur wenige weibliche Wesen können das richtig gut. Entweder kommen mir da sofort die Doomer THORR’S HAMMER oder L’MYNIGWAL in den Sinn, die ähnlich krankhaft zur Tat geschritten sind. MONARCH aus Frankreich spielen eine Art Drone Doom, oder um bei aktuellen Trend-Begriffen zu bleiben, Sludge Doom. Sowas beknacktes…

Ganze zwei Tracks gibt es auf „Speak Of The Sea“ zu hören. „We Are The Musicmakers“ (Hurra!) kommt mit einer Spielzeit von 20:40 Minuten und „Speak Of The Devil, Speak Of The Sea“ rödelt exakt 18 Minuten über den Äther.
Was bieten MONARCH? Zwei sinnfreie Drone-Tracks, deren grundsätzliche Idee fast schon zu eindeutig und demnach frech bei KHANATE geklaut wurde, nur dass nicht einmal im Ansatz deren Klasse erreicht wird. Auf den beiden Stücken gibt es lediglich langsame Tonfolgen supertief wummernder Gitarren und Bässe, ein Schlagzeug, das sich fast ausschließlich auf Abschläge (nur Bassdrum + Becken) beschränkt und eine Sängerin, die sich redlich Mühe gibt, ihren Mageninhalt in die Fasern der Mikrofonpolsterung zu pumpen. Zumeist unverständliche Laute von sich gebend, schwankt die gebotene Stimme qualitativ zwischen (spei-) übel und lebendem Wahnsinn, wobei letzteres negativ zu werten ist.
Die Songs lassen eigentlich jeglichen Ansatz von Struktur vermissen und kümmern sich vor allem um eines: Dröhnen. Normalerweise ist solche Musik ohnehin eher eine Feeling-Sache und man muss schon sehr dazu aufgelegt sein, so etwas genießen zu können. Bei KHANATE ist das eigentlich nicht so schwer, denn die Burschen bauen auf ihren Alben eine verdammt beängstigende Atmosphäre auf, die einen schnell in ihren Bann zieht, was man von MONARCH ganz und gar nicht behaupten kann. Ich erwische mich beim Hören von „Speak Of The Sea“ häufig dabei, nachzusehen, wie lange die Scheiße, äh, Scheibe noch läuft. Keine Ahnung, was man an diesem ideenlosen Schrott so toll finden kann. Nichts gegen Drone-Musik, aber das hier ist einfach nur belangloses Rumgebrumme ohne Konzept. Zum Ende des zweiten Songs hin entwickelt sich so etwas wie der Ansatz eines richtigen Liedes, was ich aber aufgrund der schlechten Umsetzung nicht positiv werten kann. Sorry Kollegen, aber das hier geht echt gar nicht.
Frankreich hat viele gute Combos parat, aber MONARCH kann man sich stecken…

02.04.2007
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