MOLOTOV SOLUTION sind eine weitere junge Errungenschaft des Erfolgslabels Metal Blade, die das Potenzial dieses frischen Zusammenschluss wohl recht früh erkannt zu haben scheinen. Mit einem Album und einer Split-EP mit den Deutschen WAR FROM A HARLOTS MOUTH, haben die Amis schon etwas auf sich aufmerksam machen können. Im Wesentlichen waren die Jungs auf modernen Death Metal mit Grind- und Core-Elementen fixiert, wobei auf dem Neuwerk “The Harbringer“ ein stärkerer Fokus auf Deathcore gelegt wird. Das bedeutet im Klartext, weniger Geknüppel und mehr konventionelle Elemente des momentan so im Trend liegenden Genres.
Dies kann man zwar im Folgenden verschiedenartig betrachten, aus meiner Sicht haben MOLOTOV SOLUTION allerdings herben Identitätsverlust betrieben. Womöglich hängt das mit der Kooperation mit Metal Blade zusammen, aber das bleiben wüste Spekulationen. Fakt ist in jedem Fall, dass sich “The Harbringer“ alles andere als unwesentlich an vorherrschende Trends anbiedert, auch wenn das Resultat immer noch relativ hörenswert bleibt. Von eigenen Ideen und Kreativität ist nicht mehr das Geringste zu spüren, so wummert das Ganze mit akuter Verwechslungsgefahr WHITECHAPEL-ähnlich durch die Boxen. Der Gesang klingt verteufelt nach Phil Bozeman, die Breaks riechen nach den Jungs aus Tennessee zehn Meter gegen den Wind und auch das gesamte Songwriting könnte schablonenhafter kaum abgezeichnet sein.
Das sind jene Aspekte, die mich im Hinblick auf diese Platte wirklich enttäuscht haben, dennoch ist die Mucke überaus solide runtergezockt und hämmert auch angenehm durch den Magen. Dementsprechend ist “The Harbringer“ bedingungslos an all jene weiterzuempfehlen, die auf die neue WHITECHAPEL stehen. So gefällt mir das gute Stück auch ziemlich gut, obgleich ich mich nicht dazu überwinden kann, der Scheibe eine Wertung im oberen Punkteviertel zu verpassen – dafür ist mir das Teil zu mutwillig uneigenständig.
Kommentare
Sag Deine Meinung!