Die Namen Janika Groß und Frank Schumacher dürften durch ihre Tätigkeit bei HAGGARD einen gewissen Bekanntheitsgrad haben. Neben den gemeinsamen Aktivitäten mit Asis Nasseri sind Groß und Schumacher federführend bei MOLLLUST. Ähnlich wie HAGGARD setzen MOLLLUST auf einen Mix aus klassischer Musik in Verbindung mit Rock und Metal. Mit „Mother Universe“ veröffentlichen MOLLLUST ihren dritten Longplayer und beschäftigen sich mit Planeten wie Jupiter oder Pluto.
MOLLLUST beschäftigen sich musikalisch mit unserem Sonnensystem
Circa 80 Minuten reisen MOLLLUST mit ihrer Hörerschaft durch das Sonnensystem. Diversen Planeten, der Sonne und dem Mond ist jeweils ein Song gewidmet. So unterschiedlich die Himmelskörper, so unterschiedlich sind auch die Songs. „Mars – The Game Is Over“ kommt mit Orchesterklang, Blechbläsern, Pauken und epischen Chören daher, „Venus – Poems Of Love“ mit verspielten Streicherdialogen und Harfenklängen. „Saturn – Human Clockwork“ wirkt insgesamt etwas roher als andere Tracks, dringt aber nicht in metallische Regionen vor, wo Groß und Schumacher mit HAGGARD agieren.
Songs wie „Earth – Beauty Of Diversity” oder „Mercury – The Desert Inside“ sind eher dem klassischen Musiksektor zuzuordnen und erinnern an zum Beispiel TARJA und ihre akustischen Darbietungen. Ähnlich wie bei TARJA liegt der Fokus vor allem auf der Sopranstimme von Groß. Das Ganze wird wie bei einer Oper von einer Ouvertüre und einem Outro umrahmt. Dazu verbinden klassische Interludes mit Namen „Cosmic Promenade“ die jeweiligen Songs.
Was hat „Mother Universe“ mit Metal zu tun?
Bei dem Genuss der circa 80 Minuten „Mother Universe“ stellt sich die Frage, inwieweit die Scheibe etwas mit Metal zu tun hat. Ist bei zum Beispiel HAGGARD der Wechsel zwischen harschen Tönen und klassischen Elementen beständig, so finden sich auf „Mother Universe“ diverse Nummern, welche primär klassische Musik anbieten. Technisch und kompositorisch ist die Scheibe hervorragend umgesetzt. Fraglich ist, ob die Hörerschaft von metallischen Klängen die richtige Adresse für das Werk ist.
Wer auf HAGGARD steht und die eher klassischen Interpretationen von TARJA mag, der sollte MOLLLUST und „Mother Universe“ antesten. Menschen, welche klassischen Tönen nichts abgewinnen können, machen einen Bogen um die dritte LP von MOLLLUST.
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