Molder - Catastrophic Reconfiguration

Review

Das Artwork des inzwischen dritten MOLDER-Albums „Catastrophic Reconfiguration“ erinnert nicht nur an seinen Vorgänger „Engrossed In Decay“ aus dem Jahr 2022, sondern auch an den Rumpelklassiker „Mental Funeral“ von AUTOPSY. Diesbezüglich besteht sogar eine personelle Verbindung, denn für den Mix dieser Scheibe ist Greg Wilkinson verantwortlich, der seit 2021 den Bass bei den kalifornischen Schlitzern schwingt. Im Mittelpunkt von MOLDER steht hingegen Gitarrist und Sänger Aaren Pantke, der als Bandchef die größte musikalische Erfahrung aufweist und mit seinem heiseren Gegifte nicht zum ersten Mal mit Martin Van Drunen (u.a. ASPHYX) verglichen wird.

Der amerikanische Van Drunen…

Der Querverweis zu AUTOPSY trifft den Charakter von „Catastrophic Reconfiguration“ allerdings nur bedingt, denn die Jungs aus Shorewood, Illinois, scheffeln viel weniger in der stinkenden Ursuppe als die Westamerikaner, sondern greifen mit geradlinigem Sound viel zielgerichteter auf der Groove-Ebene an und bewegen sich vorwiegend im Midtempo sowie in ständiger Anregung der Nackenmuskulatur. Dass Pantke dabei mit verwechslungsgefährlicher Stimmkante aus den Untiefen menschlicher Organik hervorröhrt und damit natürlich schon einen gewissen Schmutzfaktor einbringt – geschenkt.

So machen Tracks wie der Titelsong, „Masked In Mold“ oder das abschließende „Nothing Left To Ooze“ zwar durchaus etwas her, dennoch krankt „Catastrophic Reconfiguration“ an selbigen Problemen wie vergleichbare Vertreter (z.B. kürzlich MAUL mit „In The Jaws Of Bereavement“). So tun sich MOLDER über die ohnehin überschaubare Spielzeit trotzdem schwer, irgendwie sonderlich spannend zu bleiben. Hat sich nämlich der Opener und Titeltrack erstmal quer durchs Innenohr gefräst, hat man, überspitzt gesagt, schon fast alles gehört, was „Catastrophic Reconfiguration“ auch als Langspieler zu bieten hat.

…reicht nicht für ein spannendes Album

Das US-amerikanische Quartett limitiert sich in seiner gemäßigten Ausrichtung zwischen Holzhammer-Death-Metal und einem straighten Thrash-Unterton insoweit selbst, als dass sich auf deren drittem Album erstaunlich schnell Langeweile einstellt. Immergleiche Tempoformationen, ein paar nette Zuckungen auf dem Griffbrett und die durchaus eindringlichen Vocals reichen leider nicht aus, um aus „Catastrophic Reconfiguration“ mehr als ein vernünftiges Achtungswerk zu machen.

02.11.2024
Exit mobile version