Und täglich grüßt das Murmeltier…oder jedenfalls so ähnlich verliefen meine ersten Gedankengänge, nachdem mich MOKER zum ersten Mal mit ihrem neuen Langeisen beglückten. Die Truppe ist in dem belgischen Brutalo-Stall von Shiver Records untergekommen und auch die deutsche Übersetzung des Bandnamens in “Vorschlaghammer“ lässt auf etwas Schlagkräftiges hoffen. Okay, diese qualitativ noch relativ unabhängige Hoffnung wird auch durchgehend erfüllt, die Umsetzung lässt dennoch zu wünschen übrig. MOKER fabrizieren nämlich Brutal Death Metal der gewöhnlichsten Art, ohne Ecken und Kanten, ohne Ideen und ohne Ambitionen – da klingt selbst die vermutlich vom Label kreierte Stilbezeichnung namens Brutal Deathcore eher nach Etikettenschwindel.
Ich will nicht abstreiten, dass auf “Total Domination“ auch einige Core-Elemente enthalten sein mögen, nicht allein aufgrund der Tatsache, dass MOKER seinerzeit aus der lokalen Metalcore-Band LINCHPIN hervorgegangen ist. Im Wesentlichen dominiert stattdessen brutaler Death Metal, der nur selten mal mit Riffs oder Hooklines aufwartet, die als Lichtblick gelten dürften. So steht bereits der erste Song “Paranoid Delusions“ als Paradebeispiel für eine musikalische Sackgasse – zuerst wird ein paar Minuten belanglos draufgehackt, bevor dann im Mittelteil eine Alibi-Core-Passage eingestreut wird, die dem Hörer mittels primitivsten Beatdowns die letzte Energie förmlich aus dem Körper raubt.
Ein paar Songs lang mag die Geschichte ja noch ganz witzig sein – also “Total Domination“ knallt schon ordentlich, zweifelsfrei, aber das gute Stück hat eine ähnlich schnelle Abnutzungszeit wie ein Kaugummi aus dem Automat. Außerdem reicht es heutzutage einfach nicht mehr, bloß noch die Instrumente und ein Bier halten zu können, denn Erfolg verlangt nach Innovation, Kreativität und Eigeninitiative…auch in der Musik. Was nun prinzipiell übrig bleibt, ist nur allzu gewöhnliches Brutal Death Metal Album weitgehend amerikanischer Machart, das mir spätestens nach drei Durchläufen zum Hals heraus hängt, da es schlichtweg zu wenig zu bieten hat. Ich empfehle eine der Millionen Alternativen!
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