Ein verbessertes, prägnanteres Logo prangt auf dem Cover, welches selbst im Gegensatz zur Kohlezeichnung des Debüts und passend zum Titel nun herbstliche Stimmung verbreitet.
Diese Stimmung tut derzeit gut, wenn man von der Sommerhitze geplagt ist, kann man sich doch so wenigstens in Gedanken in nördlichere Gefilde mit angenehmeren Temperaturen zurückziehen.
Wie schon „Skuggornas Rike“ ist auch „Höstmakter“ zu einer epischen Reise geworden, reich an Bildern und einer von Grund auf überzeugenden Atmosphäre. Schon das Debüt war für mich ein starkes Stimmungsalbum, auch wenn die Songs an für sich keine Großtaten in Sachen Originalität waren. So ungefähr verhält es sich auch mit dem neuen Werk. Die Band pegelt sich wieder in Richtung alter DIMMU BORGIR und (ebenfalls alter) WINDIR ein und präsentiert dabei eine solide und ausgewogene Mischung aus Midtempo mit ausgedehnten Doublebasspassagen sowie immer wieder aufkommender Momente von Raserei.
Auch anno 2008 (bzw. 2007, denn Großteile des zweiten Albums standen ja bereits schon im letzten Jahr) legen MÖRKER viel Wert auf ihre melodische Seite. Schwarz getünchte, düstere Grundstimmung, dazu der krächzende Gesang von Ascaroth und dazu jede Menge melodische Leads und akustische Linien, für die gerne auch extensive Instrumentalparts reserviert werden.
In diesem Sinne hervorhebenswert sind „Mitt Arv“, „Djupa Spår Av Tvivel“ oder auch das titelgebende „Höstmakter“, aber auch der Rest des Albums fügt sich nahtlos in das herbstliche Konzept ein. Demzufolge gibt es zwar keine hymnen- und lebhaften Songs wie „En Dunkel Färd“, aber gerade die ersten beiden genannten Beispiele stehen für die Balance aus herbstlicher Depression, epischer Klangweite und melodischer Stärke.
„Skuggornas Rike“ war zehn Minuten länger, aber in meinen Augen hatte dieses Album auch genau diese Längen. „Höstmakter“ wirkt im Vergleich etwas kompakter, liegt aber qualitativ und kreativ gesehen gleich auf. MÖRKER bleiben ihrem grundlegendem Stil treu und werden eingeschworene Fans sicherlich nicht enttäuschen.
Feines Review eures Beta. Mir gefallen die Passagen des Openers "I Flodens Forsand", in welchem geschickt THROES OF DAWN zitiert werden, ich glaube, das "Dreams Of The Black Earth"-Album. Auch sonst ist diese herbstliche Stimmung gekonnt aufgebaut. Es könnten noch mehr große, erhabene Momente (welche THROES OF DAWN oder WINDIR auszeichnen) ins herbstliche Soundgeäst eingebaut werden, aber schlecht gemacht ist das Ganze nicht. Höre es gern, daher 7/10.
Ich habe etwas mehr erwartet als nur einen lauen Aufguss des alten Materials. MÖRKER sind noch weit entfernt davon die BOLT THROWER des Black Metals zu werden, als dass sie sich eine derartige Auf-Nummer-Sicher-Herangehensweise erlauben dürften. Das Album ist wahrlich nicht schlecht, aber von einem Platz in der Spitze der Szene sind MÖRKER unglücklicherweise noch sehr weit entfernt. Wobei das Potential durchaus vorhanden ist, keine Frage…