1993. Das waren noch Zeiten. Die zweite Welle des Black Metals war soeben ihrer pechschwarzen Wiege entstiegen und insbesondere in Skandinavien prosperierte die Szene dank herausragender und heute in ihrer Bedeutung vollständig erfasster Veröffentlichungen von enormer destruktiver Strahlkraft. In eben jenem Jahr gingen auch die Schweden MÖRK GRYNING mit ihrer ersten Demo an die Öffentlichkeit. Nach dem scheinbar endgültigen Ende der Band vor über zehn Jahren meldete sich dieser uralte Black-Metal-Dinosaurier im letzten Jahr mit zwei Auftritten zurück.
„Live At Kraken“ – der Nachhall aus der zweiten Reihe
Diese Auftritte bestritten MÖRK GRYNING im Original-Line-Up aus der Zeit von „Maelstrom Chaos“ auf dem Party.San Open Air und in ihrer Heimatstadt Stockholm im Club Kraken Sthlm. Während der Auftritt auf dem PSOA aufgrund seltsamer Drums etwas aus den Fugen geriet, passte spür- und hörbar im Kraken Club alles zusammen. MÖRK GRYNING treffen den Nagel auf den Kopf und bedienen ihre Anhänger in perfekter Art und Weise. „Live At Kraken“ zeigt deutlich, dass der Katalog der Band einer Nachbetrachtung wert ist, obwohl MÖRK GRYNING es nie nach „ganz oben“ geschafft haben.
Der Nachteil des gewählten Formats als 10″-er Vinyl ist, dass nur vier Stücke den Weg auf das schwarze Gold gefunden haben. Fans von MÖRK GRYNING müssen sich daher mit „Tusen år har gått“ und „Unleash the beast“vom Debüt „Tusen år har gått…“ (1995), „Ont Blood“ von „Maelstrom Chaos“ (2001) und „Supreme Hatred“ von „Return Fire“ (1997) begnügen. Schade, denn die Band spielte in Stockholm alle Stücke von „Tusen år har gått…“, was eine Veröffentlichung durchaus gerechtfertigt hätte.
MÖRK GRYNING – der Vorhang fällt
„Live At Kraken“ ist gleichzeitig ein Aufbäumen nach langer Zeit der Abwesenheit und Abschied, da MÖRK GRYNING mit dieser Platte (voraussichtlich) ihren letzten Live-Auftritt dokumentiert haben. Für Fans der zweiten bis dritten Welle des skandinavischen Black Metals ist die Live-EP sowohl historisch als auch musikalisch essentiell. Der alte Hund hat immer noch Zähne!
Leider scheine ich es verpasst zu haben, das die Band noch zwei Konzerte gespielt hat… Mist! Ich habe die Aufnahmen zwar noch nicht gehört, was aber sofort tun werde. Aber da ich die Band seit ihren Anfangstagen kenne und liebe, können 8 Punkte nicht falsch sein. Sie waren einfach genial und leider, wie erwähnt ungerechtfertig nur zweite Reihe. Danke für den Hinweis!