Mörbid Vomit - Doctrine Of Violence

Review

MÖRBID VOMIT mögen zwar einen beknackten (oder wahlweise zum Schmunzeln einladenden) Bandnamen gewählt haben, schürten aber im Mai dieses Jahres mit einer Compilation ihrer ersten Demo und der EP „I Breathe Hell“ die Hoffnung auf ein weiteres Death-Metal-Highlight zum Jahresausklang. Nun, ein knappes halbes Jahr nach „Return To The Crypts“, gehen die Finnen tatsächlich in die Vollen und lassen der besagten Zusammenstellung das erste Album nachfolgen. Dabei löst sich das Trio inhaltlich nicht komplett von seinem Frühwerk …

… und reichert „Doctrine Of Violence“ mit den beiden bereits bekannten Tracks „Another One To Die“ sowie dem Überhammer „Engulfed By The Plague“ an. Den Rest besorgen acht Neukompositionen, die sich musikalisch als viel näher an den Demotagen denn „I Breathe Hell“ angelehnt herausstellen. Vom derben Kopfnicker-Todesblei vom Schlage Roberth Karlsson hat man sich zu einem Stil zurück bewegt, der als wirkungsvollste Waffe weniger den Schlag in die Magengrube denn die Faust im Nacken favorisiert. Oder um es knapper auf den Punkt zu bringen: weniger Groove, mehr Geschredder. Eine unüberhörbare Rolle spielen dabei neuere BLOODBATH; der famose Opener „The Seed Of Human Scum“ ist zwar ein Einstand nach Maß aber so überdeutlich an „Unite In Pain“ angelehnt, dass er früh jenes Manko auf zeigt, an dem „Doctrine Of Violence“ insgesamt krankt.

Wieso sich MÖRBID VOMIT so streng an den Vorbildern orientieren müssen, wird nicht ganz klar. Schließlich merkt man den Finnen ein ausgeprägtes Gespür für gute Songs und Melodien an. Vom genannten Eröffnungssong abgesehen bewegen sich „Murderous Absolution“, „Morbid Gluttony“ und „Beaten By Belief“ sowie mit Abstrichen „In Disgust“ auf einem ähnlich hohen Niveau, das jedoch zwischendurch auch von eindimensionalen Talfahrten wie „Necrotic Revelation“ oder dem Titeltrack durchbrochen wird. An „Engulfed By The Plague“ kommen sie aber alle nicht heran. Ein zwei Jahre alter Song bleibt bei MÖRBID VOMIT das Maß der Dinge.

20.11.2015
Exit mobile version