Mob Rules - Signs Of Time - Live

Review

Galerie mit 24 Bildern: Mob Rules - Metal Hammer Paradise 2023

Mittlerweile dürfte jedem Fan powermetallischer Klänge auch der lustige Haufen von MOB RULES bekannt sein. Die Truppe um Sänger Klaus Dirks und Gitarrist Matthias Mineur hat mit ihren letzten beiden Alben „Hollowed be thy Name“ und „Among the Gods“ klassischen Kraftmetall in höchsten Wertungsskalen abgeliefert und nimmt sich nun das Recht nach 4 Full Lenght Scheiben die erste DVD zu veröffentlichen. Zu diesem Zweck lud man letztes Jahr ins Pumpwerk von Wilhelmshafen um ne protzige Fanparty zu starten und bei ihrem 80 minütigen Set ein paar Kameras mitlaufen zu lassen.
80 Minuten? Wieder eine dieser DVDs die nicht die Spieldauer einer CD überschreiten kann? Glücklicherweise ja, denn beim Betrachten der Show fällt einem schnell auf dass MOB RULES nicht BLIND GUARDIAN sind, und 80 Minuten ähnlich arrangierter Powermetal Songs durchaus ab und an die Nerven strapazieren können. Dabei sind die Songs natürlich auf keinem Fall schlecht, und das rocknrollige „Unknown Man“ dient prima als Auflockerung inmitten des Sets, aber wer noch nie Wert auf plastikbunte Dur-Melodien oder den konstanten Einsatz synthetischer Keyboardstreicher gelegt hat, wird nach Beendigung des Sets vermutlich eine Aggressionstherapie machen müssen.
Fans dürften aber ihre helle Freude daran haben, denn Qualität von Bild und Ton ist ansprechend, die Setlist bietet einen ordentlichen Querschnitt durch die bisherigen Alben, und wer ein Konzert mit dem „Rain Song“ beendet, kann nur einen Pluspunkt zugeschrieben bekommen. Die obligatorische Banddokumentation ist desweiteren sehr ansprechend gemacht und zieht sich von Mineur und Dirks moderiert quer durch Bandhistorie und Musiker. Die beiden kleineren Filmchen „Wacken Roadshow 2003“ und „Wacken 2002 – On Stage & Interview“ sind aber kaum der Rede wert.
Alles in allem also eine doch recht überzeugende DVD, die vielleicht besser geworden wäre, wenn ein breiteres Spektrum an Material zur Verfügung gestanden hätte. Man soll sich eben nicht darauf verlassen, dass etwas was live prima funktioniert auch fürs heimische Wohnzimmer 1:1 übertragbar ist.

10.12.2005

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