Ich kann bis jetzt nicht behaupten, schon mal ein schlechtes Werk von MOB RULES gehört zu haben. Zwar ist meines Erachtens das Debüt „Savage Land“ bis jetzt immer noch Maßgebend für ihr Schaffen, doch auch die weiteren Werke verdienen allesamt das Prädikat: Wertvoll.
Daran soll sich bei dem neuen Werk „Ethnolution A.D.“ auch nichts ändern. Die insgesamt 12 Stücke befinden sich allesamt auf einem hohen Niveau. Sänger Klaus Dirks ist einer der charismatischsten Sänger seines Genres und verfügt über einen hohen Wiedererkennungswert. Er drückt den Songs seinen Stempel auf, ohne dabei aufdringlich zu wirken.
Das Titelstück „Ethnolution“ ist ein wahres Meisterwerk. Sowohl vom Kompositorischen, wie auch vom Arrangement ist dieses Stück einmalig. Dabei unterteilt es sich in sechs verschiedene Teile, die nahtlos ineinander übergehen. Ein Epos dieser Art wird zwar oft angepriesen und erstellt, die Klasse, die MOB RULES hier an den Tag legen, wurde jedoch nur selten erreicht. Auch die Tracks, die nicht zu dem vorrangegangenen Epos gehören, brauchen sich nicht zu verstecken. So z.B. „Day And A Lifetime“. Tolle Melodien und Gitarrenläufe, klasse Chorus. Wie sagt man doch so schön? Ganz großes Kino! „River Of Pain“ ist ebenfalls ein Kracher. Teilweise verzerrter Gesang, schönes Tempo. Facettenreicher hat Klaus selten gesungen. Die orientalische Ader der Band wurde bei „Ain´t The One“ verbraten. Der Stampfer wird in gewohnter Schaffensweise dargeboten. Dass das Keyboard nicht zu kurz kommen darf, wird bei „New Horizon“ bewiesen. Zwar dominieren hier, wie bei den übrigen Songs auch, ganz klar die Gitarren, doch spielt das Keyboard ebenfalls eine tragende Rolle. Die powervolle Halbballade „With Sparrows“ besticht vor allem durch seine Melodie und Chöre. Zum Abschluss des Longplayers wird es noch einmal bombastisch. „Better Morning“, kommt gänzlich ohne Gitarren aus. Natürlich gehört es für einen epischen Anfang, dass auch das Ende episch ist. Vom musikalischen hätte die Band jedoch besser eine alles vernichtende Granate angesetzt, die mit zermalmenden Gitarren den Schluss des Albums bildet. „Better Morning“ ist zwar bestens arrangiert, doch die Hörer werden diesen Song wahrscheinlich nur einmal abspielen und sich dann wieder auf die rockigen Stücke konzentrieren.
Das neue Werk „Ethnolution A.D.“ liegt weit über dem Durchschnitt, aber neue Maßstäbe in Sachen Power Metal wird das Album vielleicht nicht setzen. Jedoch könnte es neue Fans für die Band hinzugewinnen. Denn auf MOB RULES ist einfach Verlass, ein halbherziges Album würde die Band nie veröffentlichen. Und gerade das macht die Band so sympathisch.
Kommentare
Sag Deine Meinung!