MMD heißen ausgeschrieben MAD MEN’S DIARIES (warum man das abkürzen muss, ist mir schleierhaft). So verrückt klingt die EP der 2008 von Ex-CHAOSWEAVER Pasi Kohlemainen gegründeten Finnen allerdings gar nicht. Die vier Tracks gehen Pi mal Daumen als moderner Black/Death mit leichtem Industrial-Einschlag durch, und durchgeschossen ist daran überhaupt nichts.
Die Truppe klingt je nach Song tendenziell mal nach AT THE GATES (sogar am Titel zu sehen: „With Cold Lips I Kiss The Fallen One“), DIMMU BORGIR („Purulent Web Of Deception“), eher deathmetallastig („Rage In Blood“) und im Titelsong wie ein Mischmasch aus den vorigen drei Songs, plus ein paar Industrial-Synthesizer. Daran ist leider zu wenig Eigenes, als dass man nach sechzehn Minuten nochmal auf Play drücken möchte. Handwerklich wissen MMD allerdings definitiv, was sie tun. Die Jungs können allesamt spielen – die Gitarren sind dynamisch und variabel gespielt, die Drums tight, schnell und präzise, die Vocals immerhin zweistimmig growlend und kreischend. Damit erfüllt die Band immerhin die Mindestanforderungen an eine Band, die man sich geben kann. MMD schreiben darüber hinaus sogar ganz knackige Vierminutensongs mit gelungenem Arrangement und stringentem Aufbau, die allesamt gut nach vorne gehen und nie negativ auffallen.
Allzu herausragend positiv ist an dieser EP allerdings auch nichts, weil man nichts von ihrem Inhalt nicht schon woanders gehört hätte. „Words Of Dead God“ ist kurzweiliges Standardprogramm ohne Höhepunkte. Nett eben. So dämlich es klingt, aber das ist wohl das Schlimmste, was einer Band dieser Tage passieren kann: nichts Wiedererkennbares zu haben, nichts, worüber man reden würde, nichts, womit man aneckt. Deshalb wird es MMD vermutlich wie vielen anderen guten Bands gehen: sie werden trotz vorhandenen Talents nicht weit kommen, wenn sie sich für ein künftiges Album nicht etwas Spannendes einfallen lassen.
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