Diese Kreation des Mistigo Varggoth Darkestra liegt mir ehrlich gesagt überhaupt nicht. Das Cover kommt vielsagend im traditionellen Erz-Norwegen-Look daher, schwarz und schlicht und mit der entsprechenden Schriftart verziert. Abgestoßen wird der geneigte Hörer zunächst einmal von einem viel zu langen Intro, das mit pseudo-atmosphärischen Klimpersounds versucht besonders bösartig und hart rüberzukommen. Weiterhin ist die Tatsache, daß die ganze Scheibe aus nur einem einzigen Track besteht ein Minuspunkt, denn immerhin wird die CD-Spielzeit mit 72 Minuten voll ausgeschöpft. Es drängt sich an dieser Stelle der Verdacht auf, man habe hier einfach die Scheibe vollgepackt, um wenigstens mit der hohen Spielzeit protzen zu können. Sicher kann man behaupten, dadurch würde der epische Charakter und die Einheit des Gesamtkunstwerkes gefördert, doch dies gelingt hier keinesfalls, eher drängt sich einem das Gefühl auf, daß hier einfach uninspiriert miese Sounds und öde Riffs aneinander geklatscht wurden. Immer wieder stören total deplazierte Samples und Keyboardfiepstöne die Einheit des Stückes, jede im Ansatz gute Idee wird hier so lange wiederholt oder übertrieben dargestellt, bis sie am Ende einfach nur noch nervt. Die verzerrte Stimme, und an manchen stellen auch die Songsstrukturen, erinnern zum Teil fatal an Burzums Filosofem oder gar an frühere Werke, auch von der Songlänge her schient man sich am Count orientiert zu haben. Traten jedoch bei dessen Werken immer wieder interessante Strukturen und Melodien auf, so kann man dies beim Darkestra keinesfalls mehr behaupten. Denn ein dermaßen zusammenhangloses und konzeptverneinendes Album habe ich lang nicht gehört. Stimmung kommt wirklich keine auf, allerhöchstens Kopfschmerzen nach dem krampfhaften Versuch, der Mucke irgendwas abzugewinnen. Das beste, was diese Scheibe zu bieten hat ist das eine oder andere lustige Riff, aber das muß man bei diesem Riesentrack erst mal finden, und da ist mir die Mühe dann doch zu groß. Nur für Die-Hard Fans des rauhen und ungeschliffenen Black-Metal zu empfehlen, aber meiner Meinung nach muß diese Band noch an sich arbeiten!
Selten so ein schlechtes Review gelesen, dass zum Teil wirlich an den Haaren herbeigezogen ist. Von \"lustigen Riffs\" habe ich bis jetzt noch nichts mitgekriegt, und ich habe dieses Album nicht erst seit gestern und mich zudem auch intensiver damit auseinandergesetzt. Scheinbar hat es der Schreiber nicht getan, da es, und das geb ich zu, wirklich keine Platte ist, die man sich so nebenher mal anhört. Alleine schon die 72 Minuten lassen dies nicht zu. Es ist wirklich anstrengend 72 Minuten am Stück, aber es ist es trotzdem wert kann ich da nur sagen. Stellenweise ähnelt es 1:1 diversen Sachen von Nokturnal Mortum zu \"To the gates….\", was ja aber auch logisch sein müsste. Gemixt werden noch diverse Industrial (mal weniger) und Ambient (mal mehr) Sounds, was alles in allem das Ganze zu einem wirklich explosiven Machwerk zusammenschmelzen lässt. Solchen, die Nokturnal Mortum, Mortiis oder Burzum gefällt, sollten sich das Werk mal zu Gemüte ziehen!
Da muss ich leider zustimmen, so ein schlechtes Review für so eine gute Scheibe habe ich schon lange nicht mehr gelesen! Ausgefallene und außergewöhnliche Melodieen gibt es hier genug, die richtige Stimmung und ‚Athmosphäre‘ ist vorhanden und auch die Ambient-parts passen gut in das Gesamtwerk.