Für seine Wüsten ist Portugal nicht eben bekannt. Und so heiß wie die Desert-Rock Großmeister KYUSS sind die dort heimischen MISS LAVA trotz ihres Namens auch nicht. Ihnen fehlen der manische Gesang, die mäandernden Melodien der außergewöhnlichen, flirrenden, betörenden Gitarre und die großen Hooks.
Aber richtig breite Strände gibt es in Portugal. Auch an die Betriebstemperatur der schon straighter rockenden Beachboys von FU MANCHU kommen MISS LAVA jedoch nicht ran. Dazu fehlen ihnen letztlich die Dynamik und auch die großen Hits.
Der Stoner-Rock der Kombo kann zwar mit einer Reihe an gelungenen Riffs und einer amtlich drückenden Produktion punkten, alles in allem fehlt aber etwas Eigenständiges, etwas, was die handelsübliche Raumtemperatur beim Genuss ihrer Scheibe RED SUPERGIANT steigen lässt. Zu gleichförmig sind die Songs strukturiert, kaum einmal wird auch zum Beispiel geschwindigkeitstechnisch mal ein Brikett nachgelegt. Lediglich der trippige abschließende Titelsong fällt etwas aus dem Rahmen.
Nach einer Wolldecke braucht andererseits auch niemand zu schreien – für soliden Druck auf dem Kessel ist schon gesorgt. Und für eine ordentliche, verschwitzte Rock-Show wird es eh reichen – Schnee ist in Portugal nun auch wieder nicht so häufig.
Zudem tragen die Herren Bärte und haben zu “Ride“ ein äußerst lässiges Video im Netz kursieren. Fast ein Punkt mehr deshalb.
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