Na sowas – die schwedischen Black Metaller MISERICORDIA hatten auf ihren bisherigen Veröffentlichungen so schöne Titel. Da wäre die Demo „I Love Jesus (Ripped To Pieces)“. Oder die andere Demo, „Delenda Caeli“, mit Titeln wie „Satan’s Servant“ oder „Heavens Burns Eternaly“ [gleich mehrfach sic!]. Oder gar das erste Full-Length-Album der Band, „Dechristianize“ von 2004. Und jetzt, zehn Jahre nach dem Erstling (zwischendurch gab’s nur die „Promo 2010“), Album Nummer zwei … mit dem vergleichsweise langweiligen Titel „Throne Of Existence“. Und als wäre das nicht genug, enttäuschen MISERICORDIA gleich nochmal: Anstelle des ordentlichen, satanischen Raw-Black-Metal-Gekloppes, das die früheren Titel haben erwarten lassen, gibt es von den Schweden einen relativ standardisierten Black-/Death-Bastard zu hören. Der hat seine Momente und ist alles andere als mies, aber umhauen werden MISERICORDIA ihre Hörer mit „Throne Of Existence“ nicht.
Klar, das Riffing kommt teilweise messerscharf aus den Boxen geschossen, Geschick für Dynamik zeigen die Schweden auf ihrem zweiten Album ebenfalls. Trotzdem wirkt das hier eher schwedisch-schwarz-melodische, dort eher tödlich-brutale Riffing an zu vielen Stellen zu gewöhnlich, um mitreißen zu können. Prägnant ist was anderes. Aber wie erwähnt machen MISERICORDIA auch nicht alles falsch: Der Sound auf „Throne Of Existence“ klingt rumpelig-fies, aber nicht wie frisch aus dem Wald geholpert. Auch Stimmung kommt zwischendurch immer wieder auf – man höre „Bleak“. Das ändert aber nichts daran, dass „Throne Of Existence“ nicht gänzlich überzeugen kann – dafür hätte es mehr Eigenständigkeit, mehr Wiedererkennungswert gebraucht und schlicht und ergreifend spektakulärer sein müssen.
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