Miseration - Your Demons - Their Angels (Re-Release)

Review

MISERATION ist ursprünglich ein Projekt, bestehend aus den beiden Mitgliedern Christian Älvestam und Jani Stefanovic, die bereits durch ihre anderen, zum Teil sehr etablierten, Bands wie etwa SCAR SYMMETRY bekannt sein dürften. Mittlerweile besteht die Truppe aus einem vollen Line-Up, was allerdings in diesem Bezug keine Rolle spielt, da “Your Demons – Their Angels“ lediglich in Doppelregie aufgenommen wurde. Musikalisch orientiert sich MISERATION merklich an der Hauptband des Sängers, obgleich es hier deutlich temporeicher, todesmetallischer und brachialer zugeht. Ist es heute schwer, SCAR SYMMETRY überhaupt noch dem Melodic Death Metal zuzuordnen, ist der Fall in Sachen MISERATION eindeutig.

Zu Beginn sei gesagt, wäre es der Band gelungen das bestechende Niveau der ersten drei Songs zu halten, hätten wir es hier ganz klar mit voller Punktzahl zu tun. Diese Stücke legen alles auf den Präsentierteller, was guten Melodic Death Metal mit Identität und Wiedererkennungswert anno 2008 bzw. in diesem speziellen Fall 2007 ausmacht. Mit “Thrones“ donnert einem zunächst ein brachialer Vorschlaghammer entgegen, der alles daran legt, gleich zu Anfang die Fronten klarzustellen und im Endeffekt alles zu Kleinholz zu verarbeiten. “Perfection Destroyed“ schließt als High-Speed-Kracher an, bei dem die Double Bass über die gesamten vier Minuten durchhämmert und deren schiere Gewalt nur durch die emotionalen Klargesänge, die durch SCAR SYMMETRY bekannt sein sollten, kurzzeitig gebändigt wird.

Im folgenden Stück “Seven Are The Sins“ erreichen die Keyboards ihren perfektionierten Einsatz – die geschickt eingewobenen Teppiche, insbesondere in Begleitung des gewaltigen Refrains, machen unglaublich was her. Des Weiteren flacht die Platte allerdings vergleichsweise etwas ab – nicht dass ich falsch verstanden werde – die Songs bleiben allesamt auf hohem Niveau und bilden zusammen eine beeindruckende geschlossene Einheit. Fakt ist jedoch ebenso, dass sich die anfangs noch so vielschichtigen Ideen langsam zu wiederholen beginnen und damit im Sinne des Songs nicht mehr unbedingt derart herausragend hervorstechen.

Nichtsdestotrotz verdient das Album eine glasklare Kaufempfehlung, besonders Freunde des modernen, melodischen Death Metal, aus dem einige Elemente der schwedischen Schule sowie ein guter Schuss so genannte “Progressivität“ vernehmbar sind, sollten dieses Teil mal gehörig inspizieren! Viel mehr gibt es dazu nicht zu sagen, außer dass ich mich sehr auf die kommenden Live-Shows und das neue Album der Band freue.

05.09.2008

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