Komisch ist das Ganze ja schon irgendwie. Da blättere ich mich durch die Kritiken der werten Kollegenschaft und komme aus dem Stutzen nicht mehr heraus. Dieses Intro soll nichts weiter als ein “zweiminütiger Lückenfüller” sein? Okay, vielleicht bin ich ja wirklich der Falsche für die Besprechung dieser MCD der Holländer MISCREANTS, und wenn mich überhaupt etwas an dem 20-minütigem Silberling packen kann, dann sind es genau diese zwei Minuten Heaviness und Feeling die “Welcome The Miscreants” zumindest ansatzweise interessant machen.
Denn entgegen aller vom Intro geschürten Hoffnungen, es bei einer Band dieser Spielart einmal nicht mit IN FLAMES meets NY Hardcore zu tun zu haben, holt mich der Titeltrack, das erste “echte” Stück der Platte, wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Verdammte Axt, wie oft soll ich diese Mischung aus melodischem “Death Metal”, Hardcore und weichgespültem Thrash noch untergejubelt bekommen? Klar, die MISCREANTS beherrschen ihre Instrumente allesamt, warten mit fett produziertem Sound auf, der ihrem Stil nur zugute kommt, und haben ein Gespür für Songstrukturen, die die hiesigen Clubs sicherlich zum Kochen bringen werden. Ähnlich dem New Metal zu seiner Hochzeit fühle ich mich als Hörer allerdings mehr als übersättigt mit derlei Stilkombinationen und der einhergehenden catchiness der Songs. Ich brauche also im weiteren Verlauf kaum mehr anzumerken, dass ich das, was “Welcome The Miscreants” ausmacht nicht schon allerorts mindestens genauso gut und ähnlich präsentiert bekommen habe. Da hilft es auch nicht sonderlich weiter, dass der “Shouter” (Was für ein Unwort) der ehemaligen deutschen Hardcore-Größe SHAI HULUD entsprungen ist, denn mit derlei Hardcoregeschreie kann ich leider nun wirklich nichts anfangen.
Um der ganzen Sache hier mal ein Ende zu bereiten: die MISCREANTS haben ein spitzen Intro geschrieben, und dabei völlig vergessen, diese eigene Note auch in ihre “eigentlichen” Songs einzubauen und sich vom Melo-Death/Metalcore- Einheitsbrei abzuheben. Dass Fans von IN FLAMES oder HATEBREED allerdings ihre Freude an der Band haben würden, und Songs wie “The Ideal Austere“ hierzulande sicherlich die Tanzflächen füllen würden, könnte ich mir allerdings sehr gut vorstellen.
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