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Misanthropia - Everdark

Review

Galerie mit 11 Bildern: Misanthropia - Rock am Härtsfeldsee 2012

Für ihr 2007er Debüt „Soul Cancer“ konnte diese Truppe aus Aalen durchaus positive und wohlwollende Kritiken einheimsen, was der Band im Anschluss daran auch einige Supportshows einbrachte. Ansonsten tat sich offenbar nicht allzu viel, stattdessen ging es offenbar gleich mit den Arbeiten zum aktuellen Dreher los.

Dass vier Jahre zwischen zwei Alben eine selbstmörderische Zeitspanne im Musik-Business darstellen können, schien den Jungs aber egal gewesen zu sein – und das vollkommen berechtigt! Die lange Vorlaufzeit hat sich – wie auch die Wartezeit der Fans – nämlich durchaus gelohnt, denn mit den berühmt-berüchtigten „halben Sachen“ gibt sich dieses Quartett offenbar erst gar nicht ab.

Im Gegenteil, man scheint vor allem auf detailreiche Arrangements Wert gelegt zu haben und eben diese machen das Kraut auch auf „Everdark“ fett – und zwar ordentlich. Die Herrschaften kredenzen einen überaus kraftvoll dargebotenen Mix aus traditionellem, mitunter durchaus teutonisch geprägtem Heavy Metal (Stichwort: RAGE), reichlich Thrash Metal der griffigen Art und Weise (VENDETTA anyone?) und garnieren dieses Gebräu mit gelegentlichen Einsprengsel aus dem Düster-Bereich.

Das Verhältnis von Groove zu Melodien ist dabei ebenso ausgewogen wie jenes von Zugang und Härte. Fast schon logisch, dass man sich auch was den Gesang betrifft nicht nur auf eine einzige Gangart festlegt. Klampfer Edwin Stübner und Bassist Volker Pusch teilen sich die Arbeit am Mikro fast brüderlich und lassen eben so eine in sich stimmige Mixtur entstehen, die zwar vom deftigen, kraftvollen aber dennoch klaren Gesang dominiert, von den derben Growls aber gekonnt kontrapunktiert wird.

Als Fazit lässt sich festhalten, dass uns MISANTHROPIA zwar von „Everdark“ – einer Insel ohne Licht zwischen den Welten – berichten, auf ihrem aktuellen Dreher in seiner Gesamterscheinung aber kaum „Schatten“ zu bemerken sind. Auch deshalb nicht, weil auch das Artwork und der Sound (Produktion: Martin Winkler; Mastering: Achim Köhler) gelungen sind. Deshalb: Daumen hoch!

14.11.2011

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