Mirzadeh - Desired Mythic Pride
Christoph 
Was haben ein Kuckuck, dessen namengebender Ruf „gu-kuh“ diese Platte eröffnet, und MIRZADEH gemeinsam? Wie beim allseits bekannten Vogel handelt es sich auch bei den fünf auf ihren Promo-Fotos schwer peinlich posierenden Finnen um Brutparasiten: Die bereits seit 2000 aktiven MIRZADEH legen auch ihr zweites volles Album – „Ancient Rites“ wird offiziell nur als EP geführt – wieder in jenes Nest, was in der zweiten Hälfte der 90er-Jahre von Bands wie CRADLE OF FILTH, DIMMU BORGIR, OLD MAN‘S CHILD und anderen gebaut wurde. Doch sie erreichen mit ihrem sehr melodischen bis weichgespülten Black Metal mit Gothic-Schlagseite zu keiner Zeit die Klasse, Intensität oder Aggressionswerte der populären Vorreiter.
Als die beiden präsentesten Zutaten von „Desired Mythic Pride“ entpuppen sich rasch der zumindest ordentliche Kreischgesang, welcher hin und wieder durch zu blasses Gegrunze und eigentümlichen Klargesang ergänzt wird („The Plains Of Time“), und ein aufdringliches Keyboard, das manchmal glauben lässt, hier der Schwarzwurzel-Variante der deutschen CREMATORY zu lauschen. Ganz nett klingen immerhin das trotz oder gerade aufgrund seiner geschmacklosen Obereingängigkeit charmante „Aino“ sowie die recht seltenen Momente, in denen die Finnen mal ein ganz klein wenig wütender agieren – „Rain Of Blood“ und der Beginn von „Myrkkymieli“ seien hier genannt. Ansonsten rauscht die leichte Kost aber entweder einfach vorbei oder sie zerschellt – in ihren seichtesten Augenblicken – gar an den Klippen des Kitsches. Natürlich, geben hier doch abgedroschene Schmeicheleien anstelle dunkler Leidenschaften den Kurs vor.
Drei, vier dezent reizvollere Lieder unter viel mauer Stangenware reichen selbstverständlich nicht, um aus „Desired Mythic Pride“ eine beachtenswerte Veröffentlichung zu machen. Das hier ist und bleibt klinischer Melodic-Gothic-Pop-Black-Metal der arg durchschnittlichen Sorte – und zwar von Typen, die zu allem Überfluss auch noch genau danach aussehen.
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