Die Bandmitglieder von MIRROR sind auf der ganzen Welt zuhause. Ebenso vielgliedrig hört sich auch das dritte Album der Band an. „The Day Bastard Leaders Die“ atmet den Spirit der Siebziger und Achtziger und enthält dabei auch Bezug zu Bands wie MERCYFUL FATE, BLUE ÖYSTER CULT oder alte JUDAS PRIEST. Aber Querverweise zu neueren Bands (ARKHAM ASYLUM) finden sich ebenfalls im Sound des Quintetts. Dabei ist das Cover von „The Day Bastard Leaders Die“ irreführend, da sehr blutig gehalten. Das aber nur am Rande.
Gleich der Opener „Infernal Deceiver“ hat ein dezentes SATAN-Flair und lässt den geneigten Hörer die Ohren spitzen, für das was da folgt. Es ist nicht so, dass wir es hier mit einem Plagiat zu tun hätten, aber man kann die Einflüsse doch recht deutlich heraushören. Das ist im Prinzip auch nicht weiter schlimm, denn man fühlt sich ja immer gerne an etwas erinnert, dass einem bekannt ist. Inwiefern die beiden neuen Bandmitglieder Einfluss auf das Songwriting hatten, ist nicht ersichtlich. Jedenfalls machen sie, wie die anderen Musiker eine gute Figur auf „The Day Bastard Leaders Die“. Gleiches gilt für die fein ausgearbeiteten Melodien und Hooks. So erinnert der Refrain von „Demon Candles“ nur zufällig an eine bekannte IRON MAIDEN Komposition. Insgesamt bewegen sich MIRROR in ihrem Ressort aber sicher und haben ein paar sehr schöne eigene Note in ihren Songs verarbeitet. Wer auf diese Art des klassischen Heavy Metal gemischt mit Siebziger-Einflüssen steht, sollte ein Ohr riskieren. Hier gibt es viel zu entdecken. Zumal die Melodien auch alle sofort ins Ohr gehen, aber nicht kitschig sind oder gar schon tausendfach andernorts zu vernehmen gewesen wären. Einen Originalitätspreis gewinnen MIRROR nicht, aber sie machen auf „The Day Bastard Leaders Die“ viele Dinge richtig, wie etwa die unterschiedlichen Tempi der Songs, so entsteht eine Dynamik die einfach mitreißt.
MIRROR machen ehrlichen Heavy Metal mit unterschiedlichen Einflüssen, verbinden diese aber zu einem großen Ganzen. Hier macht alles Sinn. Jedes Gitarrensolo sitzt, jeder Ton ist an der richtigen Stelle und die Produktion hat ebenfalls einen Old-School-Charme und passt perfekt ohne altbacken zu klingen. Bestes Beispiel hierfür ist die Nummer „Souls Of Mediggo“, da hier einige Komponenten aufeinandertreffen. Der musikalische MERCYFUL FATE Unterbau, plus die erwähnte Produktion, als auch ein gewiefter Refrain machen einen wunderbaren Song aus, der stellvertretend für den Rest der Platte steht, denn alle Stücke haben ihren eigenen Charakter. Hier sind keine Ausfälle zu beobachten. Ein sehr starkes Album, das Fans oben genannter Bands durchaus zusagen dürfte.
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