Mirror Of Deception - A Smouldering Fire

Review

Seit genau zwanzig Jahren erfreut diese Truppe aus dem Großraum Stuttgart nun schon die Doom-Gemeinde und führt man sich „A Smouldering Fire“, das Geburtstagsgeschenk der Band an ihre Fans, zu Gemüte, muss man regelrecht darum bitten und hoffen, dass noch weitere Jahrzehnte Bandexistenz folgen werden.

Auch auf dem vierten Langeisen von MIRROR OF DECEPTION gibt es nichts anderes als essentielle Sounds für all jene unter uns, die sich an gepflegter Langsamkeit zu laben wissen und das selbstredend erneut in jener unkonventionellen Version, für die wir die Schwaben lieb gewonnen haben.

Von daher sollte klar sein, dass diese Band ihren Weg konsequent weitergegangen ist und ihr aktueller Silberling nicht nur vor kompositorischen Schmankerln, sondern ebenso auch vor Passion nur so strotzt. Auch wenn es seit der Vergangenheit viel eher Bands aus dem Hardcore / Punk-Bereich gewesen sind (und zum Teil immer noch sind), die sich in erster Linie über ihre Einstellung definiert haben, sollte festgehalten werden, dass man speziell im Doom-Genre eine nicht minder intensive Hingabe der Künstler zu dem, was sie erschaffen entdecken kann.

Doch völlig unabhängig davon kredenzen uns die Jungs rund um „Doom Shall Rise“-Veranstalter Jochen F. in erster Line ein herzhaft zubereitetes Doom-Menü, das auf der einen Seite über die für diese Truppe übliche fast schon lässige Rock-Schlagseite verfügt, auf der anderen aber auch ungemein tiefschürfend daherkommt und jede Menge an Melancholie verbreitet.

Und als ob es nicht genüg wäre der Klientel ein brandneues Album mit insgesamt zwölf Doom-Perlen anzubieten, haben sich die Jungs auch noch dazu hinreißen lassen, ihr Archiv zu plündern um weitere Schätzchen auszugraben. Diese liegen der Digipack-Version der Erstauflage als Bonus-CD bei und diese hat es ebenso mächtig in sich. Ganze zehn Kompositionen gibt es zu bestaunen, weshalb man nicht nur als eingeschworener treuer Fan der Truppe hier regelrecht zuschlagen muss.

Dieser Bonus-Silberling darf als ganz spezielles Geschenk anlässlich des Band-Geburtstages betrachtet werden und enthält neben bislang unveröffentlichten Songs auch einige neu eingespielte „Hits“ der Truppe, sowie zwei Coverversionen von SAINT VITUS und BATHORY und Beiträge der letzten Split-Scheiben zusammen mit TEFRA sowie GARDEN WORM.

Ein rundum gelungenes Doom-Wohlfühlpaket also aus dem Hause MIRROR OF DECEPTION, die einmal mehr unter Beweis stellen, dass der „Hammer Of Doom“ sehr wohl auch hierzulande auf beeindruckende Weise geschwungen wird!

01.10.2010
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