Bereits seit 14 Jahren basteln die beiden Cousins Jakob Forsberg und Erik Mjörnell an ihrer Band MIRADOR und nach zahlreichen Besetzungswechseln, einem bankrotten Label und einer Pubertät (Erik war zur Geburtsstunde der Band erst zehn) steht nun das erste Album „The Azrael Tales“ in den Verkaufsregalen. Trotz dieser immensen Vorlaufzeit will der Einstand aber nicht so recht gelingen. Irgendwo in der Schnittstelle zwischen traditionellem Heavy Metal und Prog-Hard Rock bewegen sich die 10 Kompositionen, wobei die seichteren Töne deutlich überwiegen. Richtig gewummert wird hier kaum, stattdessen sind immer wieder progressiv-psychedelische Muster auszumachen, die die ganze Chose teilweise an die Rock-Giganten der 70er erinnern lassen. Wie bei eben jenen sind die Songstrukturen alles andere als leicht durchschaubar, zudem haben die dominanten Refrains die Elastizität eines Kaugummis. Mag daran liegen, dass die genannten Inspirationsquellen, namentlich VENI DOMINE und BLACK SABBATH, selbst keine Geschwindigkeitsfanatiker waren. Deren Klasse wird hier aber natürlich nie erreicht, auch wenn sich die Riffs manchmal unbestreitbar an den großen Vorbildern orientieren, ihnen letztendlich jedoch der letzte Biss und die zündende Idee fehlt. Richtig herausstechen will hier also nicht wirklich etwas, bis auf die sehr klare und feste Stimme von Jakob, die ein solides Debut nochmal aufwertet.
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