Miracle Of Sound - Materia (Best Of 2011 - 2024)

Review

MIRACLE OF SOUND ist das Musikprojekt des irischen Multiinstrumentalisten Gavin Dunne und vorwiegend in der Gamingszene populär. Seine Songs mutierten auf YouTube zu viralen Hits. Sie sind von Videospielen, Filmen und Serien inspiriert und haben auf der Streamingplattform zusammengerechnet über eine Milliarde Aufrufe. Ob es mit dem FEUERSCHWANZ-Cover seines größten Hits „Valhalla Calling“ zusammenhängt, dass Napalm Records nun eine Zusammenstellung seiner beliebtesten Werke physisch veröffentlicht?

MIRACLE OF SOUND bedient jedes große Franchise

Den Anfang macht ein „Assassin’s Creed“-Doppelschlag: „Valhalla Calling“ bedient sich am 2020er-Ableger der Ubisoft-Spieleserie und ist ein Folk-Stampfer mit geringem metallischen Anteil. Anders sieht es bei „Beneath The Black Flag“ aus, das dem vierten Teil „Assassin’s Creed: Black Flag“ Tribut zollt. Passend zur Piratenthematik erinnert der Track an eine ALESTORM-Nummer.

Danach geht es zurück zu den Wikingern: „Skal“ ist ein Trinklied mit einer ähnlichen musikalischen Untermalung wie „Valhalla Calling“ – nur ohne großes Franchise im Hintergrund. Dadurch, dass wir einen ähnlichen Song bereits auf der Tracklist haben, fühlt er sich überflüssig an. Da überzeugt „Road Rage“ mehr, das „Mad Max: Fury Road“ als Grundlage hat. Die dreckige Hard-Rock-Nummer mit MOTÖRHEAD-Anleihen passt zum postapokalyptischen Charme der Filmserie.

„Ode To Fury“ reiht sich zu den anderen Wikingernummern ein; da hätte man aus der „God Of War“-Thematik mehr machen können. Dafür ist „Between Heaven And Hell“, das „Diablo IV“ als Vorbild hat, ein abwechslungsreicher Banger, der sich musikalisch zwischen POWERWOLF und CRADLE OF FILTH verortet.

„Onwards We Row“ und „Wake The White Wolf“ – letzteres inspiriert vom „The Witcher“-Universum – bieten nicht viel Neues, aber der Synth-Rock-Track „Take It Back“ aus der „Mass Effect“-Trilogie prescht locker nach vorne und passt mit seinen futuristischen Klängen zum Bioware-Meisterwerk. Aus „All As One“ hätte mehr werden können, aber „Sirona“, eine Hommage an Celtic Metal, ist mit seinen leichten PRIMORDIAL-Vibes sehr gelungen.

Ist „Materia“ eine Best Of?

Ein Blick auf MIRACLE OF SOUNDs YouTube-Kanal zeigt Dutzende Videos in verschiedensten Stilen. Da stellt sich die Frage, warum gleich mehrere Songs gleicher Machart auf der ersten Kompilation des Musikers gelandet sind. Da wäre mehr Abwechslung drin gewesen, denn so ermüden die wiederkehrenden Stile stellenweise etwas.

01.11.2024

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

Exit mobile version