Minus45Degrees - Mute

Review

Vorne auf dem Pappschuber ein Kussmund und auf der Rückseite Songtitel in Gebärdensprache. Ungewöhnlich – sehr ungewöhnlich! Und die Mucke erst…

Die Musik der Belgier von MINUS45DEGREES klingt ein bisschen so, als würden SYSTEM OF A DOWN versuchen ein Album à la DEFTONES aufzunehmen, das aber nach Metalcore klingen soll. Es ist jedoch kein reiner Metalcore, es ist eine düsterere und depressivere Variante dieser „Modeerscheinung“. Die Band selber nennt es ja Mathcore, was eigentlich gut passen würde, nur weiß ich nicht, was denn Mathcore genau sein soll. Mist, schon wieder einen Trend verschlafen! Jedenfalls sind neben den üblichen Metalcore-Stilmitteln, auch irgendwelche Industrial-Klänge zu hören, arbeitende Maschinen usw. und es werden einige Geräusche in Loops abgespielt – es kommt teilweise an Noise ran. Da passt der Albumtitel „Mute“ zwar nicht so ganz, aber irgendwie muss man ein Album ja nennen. Übrigens ein Debütalbum nach sieben Jahren herauszubringen, ist auch eine Leistung! Da die ganze Sache ordentlich mit Gitarre angereichert wurde, ist die Musik durchaus hörbar. Was mich stört ist der Gesang, der für mich eine Mischung aus Serj von SOAD und BJÖRK [sic!] darstellt. Klingt strange? Ist es auch irgendwie! Die Geräuschkulisse an sich ist anstrengend und die 10.000 Breaks! Das verstehe ich nicht, warum muss man so viele Breaks benutzen? Also die Scheibe ist so was von NICHT eingängig, dass es geradezu „Kulpotential“ besitzt. Der Rest ist Metalcore – und wenn man eine Scheibe kennt, dann kennt man sie alle. Also brauche ich mich dazu auch nicht zu äußern.

Vielleicht noch eins: Es kommt mir wahrscheinlich nur so vor, aber ich habe den Eindruck, als versuchen die Labelkollegen von LIAR um jeden Preis „einzigartig“ zu sein: „Um Gottes Willen bloß kein 08/15-Metalcore!“. Insgesamt: Zu stressig! Zu depressiv! Zu viele Hintergrundgeräusche! Zu Metalcore!

08.03.2006
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