Und schon wieder ist es eine griechische Band, der sich das Label 7Hard angenommen hat. MINUETUM heißt die Truppe, die hier ihr Debutalbum „Haunted Spirit“ am Start hat.

Irgendwie scheint schon der Bandname so ein wenig auf die neoklassischen Anteile des Sounds hinweisen zu wollen, die uns auch dem Album immer wieder erwarten und die ein Stück weit von YNGWIE MALMSTEEN inspiriert scheinen. Darüberhinaus geht es bei MINUETUM schon eine Spur druckvoller und temporeicher zu Werke, als bei dem alten Schweden.
So trifft Neoclassical Power Metal auf Melodic Power Metal und gelegentlich auch auf die epischere Variante, die bei anderen griechischen Bands (z.B. BATTLEROAR) gerne gespielt wird.
Die Songs gehen durch ihre ohrwurmartigen Melodien und die eingängigen Hooks schnell ins Ohr. Trotzdem fehlt manchen das gewisse Etwas, das aus einem guten Stück einen wirklichen Hit macht. Längeranhaltende Eindrücke sind zumeist Fehlanzeige. „The Dark Half“, „Hero Divine“, „Time To Fly“ und „Into The Night“ sind schon gute Songs, deren Melodie vielleicht auch nach Albumende noch im Kopf rumspukt, doch insgesamt ist das Songwriting-Level auf „Haunted Spirit“ nur leicht überdurchschnittlich einzustufen.

Auf der technischen Seite gibt es ebenfalls noch einen Schwachpunkt: Zwar hat Sänger Dimitris Zachoropoulos eine charakteristische, rauh angehauchte Stimme, doch gehen ihm Ausdruckskraft und das lange Halten von Tönen völlig ab. Lediglich bei mehrstimmigen Refrains kann der Makel übergangen werden, doch sollte der gute Mann dringend an seinem Gesang arbeiten. Keyboardhasser werden sich außerdem an den teilweise opulenten Anteilen des Instruments stören, allerdings ist es ein wichtiger Bestandteil des Sounds von MINUETUM.

Im Fazit ist „Haunted Spirit“ ein bodenständiges Power-Metal-Album, das sich aber wahrscheinlich nur schwerlich gegen die reichliche Konkurrenz behaupten können wird. Manches wirkt einfach noch nicht richtig ausgereift. Dennoch zeigen MINUETUM schon Potential, das es zukünftig nun zu festigen gilt.